Rückkehr zum Mond: NASA bestellt Raumanzüge für Artemis-Programm

Bald sollen Menschen auf dem Mond landen. Noch war unklar, ob die nächste Generation an Raumanzügen rechtzeitig fertig sein würde. Nun bestellt die NASA welche.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen

Collins Aerospace hat bereits ein Design.

(Bild: Collins Aerospace)

Lesezeit: 2 Min.

Die NASA will die nächste Generation von Raumanzügen für die Mondmissionen doch nicht selbst herstellen, sondern hat jetzt welche bei zwei US-Unternehmen bestellt. Axiom Space und Collins Aerospace sollen Anzüge entwickeln und herstellen, in denen Menschen Weltraumspaziergänge im Erdorbit und Aktivitäten auf der Oberfläche des Mondes durchführen können. Damit sollen auch bemannte Missionen zum Mars vorbereitet werden. Wie viel Geld die beiden Firmen dafür bekommen, teilte die US-Weltraumagentur nicht mit. Bezahlt werden sie aber aus einem Programm, dessen gesamtes Budget bis 2034 bei 3,5 Milliarden US-Dollar (3.3 Milliarden Euro) liegt.

(Bild: NASA)

Beide Unternehmen hätten selbst beträchtliche Geldmittel für die Entwicklung bereitgestellt, schreibt die NASA noch. Sie sollen die Raumanzüge für die NASA entwickeln, würden ihnen aber gehören. Sie seien auch angehalten, andere Verwendungszwecke für die Anzüge zu suchen. Die NASA habe die technischen Anforderungen und Sicherheitsstandards festgelegt, die für die Anzüge gelten. Für Design, Entwicklung, Zertifizierung und Herstellung seien aber die Firmen verantwortlich. Medienberichten zufolge planen die, erste Tests – wahrscheinlich auf und an der Internationalen Raumstation ISS – im Jahr 2025 durchzuführen. Eigentlich sollen in dem Jahr auch bereits erstmals wieder Menschen auf dem Mond landen. An dem Zeitplan gibt es aber Zweifel.

Im Rahmen des Artemis-Programms zur Rückkehr von Menschen auf den Mond arbeitet die NASA seit mehr als zehn Jahren an neuen Raumanzügen. Deren Entwicklung ist immens teuer und bislang hat die US-Weltraumagentur dafür schon über 420 Millionen US-Dollar ausgegeben. Trotzdem war vergangenen August öffentlich geworden, dass die Kosten noch drastisch steigen würden und die erstens Anzüge frühestens 2025 fertig sein würden. Laut ArsTechnica hatte die NASA geplant, sechs Anzüge herzustellen und dann Bestellungen an die Industrie zu vergeben. Davon weicht die Weltraumagentur nun ab und setzt ganz auf die Privatwirtschaft. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, im Zeitplan zu bleiben, heißt es demnach. Ob das stimmt, muss sich nun zeigen.

(mho)