Anonymisierendes Linux: Tails 5.1 verbessert Verbindungsassistent

Die anonymisierende Linux-Distribution Tails steht jetzt in Version 5.1 bereit. Sie verbessert vor allem den Unsafe Browser und den Verbindungsassistenten.

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Aufmacher Tails 5.1 verbessert Verbindungsassistent

(Bild: Screenshot)

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In der Version 5.1 der anonymisierenden Linux-Distribution Tails haben die Entwickler vorrangig am Verbindungsassistenten und am Unsafe Browser geschraubt. Außerdem haben sie die wichtigsten Kernkomponenten auf den aktuellen Stand gebracht. Das Warten auf den um Sicherheitspatches angereicherten Tor-Browser 11.0.14 hatte die erwartete Veröffentlichung von Tails um rund eine Woche verzögert.

Die Entwickler erläutern, dass der Tor-Verbindungsassistent nun automatisch die Rechneruhr korrigiert, wenn die Option zum automatischen Verbinden mit dem Tor-Netzerk ausgewählt ist. Insbesondere für Menschen in Asien solle dies die Umgehung von Zensur vereinfachen.

Die aktuelle Zeit erhält Tails durch eine Verbindung mit dem Captive-Portal-Erkennungsdienst von Fedora. Diesen nutzten die meisten Linux-Distributionen, erklären die Tails-Macher in den Releasenotes. Diese Verbindung gehe nicht durch das Tor-Netzwerk und stelle eine Ausnahme von der Richtschnur dar, ausschließlich Internetverbindungen durch das Tor-Netzwerk herzustellen.

Die angezeigte Uhrzeit in der oberen Navigationsleiste legt die Zeitzone zugrunde, die bei den Zeiteinstellungen im Tor-Verbindungsassistenten ausgewählt wurde. Künftig sollen alle Nutzerinnen und Nutzer vom Desktop aus die Zeitzone ändern und im persistenten Speicher hinterlegen können.

Für unverschlüsselte Verbindungen enthält Tails den Unsafe Browser. Dieser soll sich auch optisch stark vom normalen, anonymisierenden Tor-Browser absetzen. Der Unsafe Browser ist etwa dann sinnvoll, wenn Nutzerinnen und Nutzer die Internetverbindung erst mit Besuch eines Captive-Portals freischalten können – üblich etwa in Hotel-Netzwerken.

Die Entwickler haben für den Unsafe Browser eine neue Startseite geschrieben, die bei noch nicht vorhandener Netzwerkverbindung angezeigt wird. Sie soll leichter verständlich machen, wie man sich mittels Captive-Portal mit einem Netzwerk verbindet.

Tails fragt nun vor einem Neustart nach einer Bestätigung, wenn der Unsafe Browser nicht im Willkommen-Bildschirm aktiviert war. Das soll verhindern, angefangene Arbeiten zu verlieren. Weiterhin haben die Tails-Maintainer jetzt die KDE-Zertifikatsverwaltung Kleopatra standardmäßig mit OpenPGP-Dateien verknüpft, sodass sich .gpg-Dateien per Doppelklick entschlüsseln lassen. Zudem ist Kleopatra jetzt Bestandteil der Anwendungs-Favoriten im Menü.

Weitere Aktualisierungen von Kernkomponenten umfassen Tor in Fassung 0.4.7.7, Tor Browser 11.0.14, Thunderbird 91.9 sowie den Linux-Kernel 5.10.113. Der soll Unterstützung für neuere Hardware wie Grafikkarten oder WLAN-Adapter liefern.

In den Releasenotes verlinken die Tails-Entwickler auch die Installationspakete oder ISO-Dateien. Um den Inhalt des persistenten Speichers nicht zu verlieren, empfehlen sie die Aktualisierung aus dem laufenden System heraus. Die Installation mit den angebotenen Anleitungen zerstört den persistenten Speicher hingegen.

(dmk)