"Kein Beweis für außerirdische Herkunft": NASA veranlasst unabhängige UFO-Studie

Nach dem US-Militär will jetzt auch die NASA herausfinden, was es mit UFO-Sichtungen auf sich hat. Mehrere Monate lang sollen Daten zusammengetragen werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 99 Kommentare lesen

(Bild: U.S. Department of Defense)

Lesezeit: 2 Min.

Angesichts des neu erwachten Interesses in den USA an UFO-Sichtungen wird auch die NASA eine unabhängige Untersuchung der unidentifizierten Flugobjekte durchführen. Ein von dem Astrophysiker David Spergel geleitetes Team soll ab Herbst neun Monate lang Daten zusammentragen und ausarbeiten, wie die Phänomene in Zukunft am besten untersucht werden können.

Diese seien sowohl für Aspekte der nationalen Sicherheit als auch die Flugsicherheit wichtig, begründet die US-Weltraumagentur den Schritt. Flugsicherheit fällt in ihren Zuständigkeitsbereich. "Wir haben die Werkzeuge und Menschen, die uns helfen, unser Wissen vom Unbekannten zu verbessern", ergänzt NASA-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen.

Die begrenzte Zahl an Sichtungen von sogenannten UAP ("unidentified aerial phenomena" – also nicht-identifizierte Phänomene in der Luft) würden es aktuell erschweren, wissenschaftliche Schlüsse über deren Natur zu ziehen, schreibt die NASA. Ein wichtiger erster Schritt sei es, herauszufinden, welche davon auf natürliche Ursachen zurückgehen, um sie zu identifizieren oder abzumildern: "Es gibt keinen Beweis dafür, dass UFOs außerirdischen Ursprung haben." Das und vermeintliche hochentwickelte Technik feindlicher Staaten wird als mögliche Erklärung für die Beobachtungen aber immer wieder nahegelegt. Die NASA will nun Meinungen von Experten und Expertinnen aus verschiedenen Forschungsbereichen einholen. Man werde transparent arbeiten, der abschließende Bericht soll öffentlich gemacht werden.

Das neuerliche Interesse an UFO-Sichtungen in den USA geht auf Medienberichte und eine Entscheidung der US-Regierung unter Ex-Präsident Donald Trump zurück. Der hatte kurz vor seiner Abwahl Behörden angewiesen, dem US-Kongress über ihre Erkenntnisse zu UFO-Sichtungen zu berichten. Sein Vorgänger Barack Obama hatte das Interesse mit der Bemerkung befeuert, dass es Aufnahmen von Objekten gebe, "bei denen wir nicht wissen, was sie zeigen". Der angeforderte Bericht war vor einem Jahr veröffentlicht worden, vor wenigen Wochen hatte es dazu die erste Anhörung im US-Kongress gegeben. Demnach hat das US-Militär Berichte über rund 400 Sichtungen zusammengetragen, die nicht erklärt werden können. Hinweise, dass außerirdische Technik dahintersteckt, gibt es aber nicht.

(mho)