Siemens will bei Handys zulegen

Branchenspezifische und konjunkturelle Schwierigkeiten sowie "weltpolitische Unsicherheiten" lassen den Siemens-Chef insgesamt eher skeptisch in die Zukunft blicken.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Siemens will im Mobilfunkgeschäft seinen zuletzt leicht rückläufigen Marktanteil wieder ausbauen. Das Weihnachtsgeschäft mit Handys sei gut angelaufen, sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer am Donnerstag in München. Im Geschäftsjahr 2002/03 solle der Absatz von zuletzt gut 33 Millionen Mobilfunkgeräten gesteigert werden. Ziel sei ein Weltmarktanteil von mehr als neun Prozent. Im abgelaufenen Quartal lag er bei 7,8 Prozent.

Momentan belegt Siemens unter den Handy-Herstellern Platz 4 weltweit, nachdem Samsung mit überraschend hohen Umsatzsteigerungen den deutschen Konzern überholen konnte. Unangefochtener Marktfüher mit 35,9 Prozent Anteil ist Nokia, gefolgt von Motorola (14,4 Prozent), Samsung (10,6 Prozent), Siemens (7,8 Prozent) und SonyEricsson (4,8 Prozent). Erst Anfang Dezember hatte Rudi Lamprecht, bei Siemens für das Handy-Geschäft zuständig, die immer wieder aufkommden Gerüchte eines Verkaufs der Mobiltelefon-Sparte an Motorola zurückgewiesen: "Wir sind ein Komplettanbieter: von der Infrastruktur über Mobilfunkanwendungen bis zu Handys."

Für den gesamten Siemens-Konzern hält von Pierer am Ziel fest, die Ergebnisse aller Bereiche im laufenden Jahr zu verbessern, obwohl "das konjunkturelle Umfeld für den Siemens-Konzern [...] anspruchsvoll" bleibe. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe Siemens sein Ergebnis nach Steuern um 24 Prozent verbessert. Im neuen Geschäftsjahr rechnet der Konzern "trotz rückläufigen Umsatzvolumens mit weiter steigenden operativen Ergebnissen, aber geringeren Sondererträgen und höheren Belastungen des zentralen Ergebnisses", hieß es zur Vorlage des engültigen Geschäftsberichts vor der Bilanzpressekonferenz.

Branchenspezifische und konjunkturelle Schwieirigkeiten würden auch das neue Geschäftsjahr belasten. Außerdem gebe es, meinte von Pierer offensichtlich unter Anspielung auf die anhaltende Gefahr eines Krieges der USA gegen den Irak, "übergreifende weltpolitische Unsicherheiten, die es schwierig machen, die weitere allgemeine Wirtschaftsentwicklung hinreichend sicher einzuschätzen". So erwartet der Siemens-Chef denn auch sinkende Umsätze, allerdings bei einer weiteren Verbesserung der operativen Ergebnisse. (jk)