Sun und Microsoft streiten weiter über Java
Am dritten Tag der Verhandlung zwischen Sun und Microsoft um die Integration von Java in Windows beharrten die Kontrahenten auf ihren Standpunkten.
Am dritten Tag der Verhandlung zwischen Sun und Microsoft um die Integration von Java in Windows beharrten die Kontrahenten auf ihren Standpunkten. Microsoft-Anwalt Michael Lacovara argumentierte, dass es weder im Rechtssystem noch in der Wirtschaft das Recht gebe, bei einem erfolgreichen Unternehmen einzusteigen. Der Ökonom David Carlton meinte wiederum laut Berichten in US-amerikanischen Medien, Microsoft habe sich durch wettbewerbswidriges Verhalten Vorteile verschafft. Wenn Microsoft die neueste Java-Version integriere, sei das ein Schritt, dieses Ungleichgewicht zu reduzieren.
Lacovara widersprach der Einschätzung Carltons, Microsoft würde die Java-Integration nicht viel kosten. Carlton wisse nichts über die "wahren Kosten" die zustande kämen, wenn Microsoft gezwungen würde, "schlechte Technologie" mitzutragen. Chris Jones, Vizepräsident bei Microsoft, meinte, sein Unternehmen könne für Fehler in Java haftbar gemacht werden. Zudem gebe es keine Grenze für die Größe der Sun-Software, so dass die Folgen für Windows nicht absehbar seien.
Microsoft liefert mit dem ersten Service Pack für Windows XP seine eigentlich veraltete Java Virtual Machine wieder offiziell aus. Der Konzern will aber Java spätestens im Januar 2004 nicht mehr anbieten, wenn die mit Sun 2001 im ursprünglichen Java-Rechtsstreit geschlossene Vereinbarung abläuft. Der zuständige Richter J. Frederick Motz hatte bereits angedeutet, dass eine einstweilige Verfügung besser sei als hinterher über ökonomische Konsequenzen zu spekulieren. (anw)