Online-Bookshops -- eine Randerscheinung auf Wachstumskurs
Der Online-Buchhandel floriert, hat aber nur einen geringen Anteil am gesamten Umsatz der Branche.
Der elektronische Handel scheint sich wieder zu stabilisieren. Zu diesem Fazit kamen Experten auf einer Tagung der Akademie für Technikfolgenabschätzung vergangene Woche. So wiesen die Internetbuchhandlungen im Jahr 2001 ein Umsatzwachstum von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Gleichzeitig sei durch den elektronischen Handel ein ganz neuer Markt für gebrauchte Bücher entstanden. Hier bringe das Internet Transparenz in einen vorher undurchsichtigen Markt und erschließe über sinkende Preise ganz neue Käuferschichten.
Doch auch E-Commerce koste Geld, was zu einer Konzentration führt, wie die Übernahme von BOL durch buch.de bewiesen hat. Die drei größten Internetbuchhandlungen Amazon.de, buch.de und booxtra.de beherrschen den Markt mittlerweile zu 75 Prozent.
Der Online-Buchhandel stelle mit insgesamt 3,4 Prozent Marktanteil des gesamten Branchenumsatzes aber weiterhin eine Randerscheinung dar. In Deutschland gebe es eine sehr gute Infrastruktur im Buchhandel, was vor allem mit dem gedämpften Wettbewerb durch die Buchpreisbindung zusammenhängt. Eine Abschaffung dieser Buchpreisbindung würde den Markt wesentlich stärker verändern, als die Einführung des Online-Buchhandels. Das belege der Vergleich mit anderen Branchen: Es werden im Verhältnis wesentlich mehr Videos und CDs per Mausklick bestellt als Bücher, so Gerhard Fuchs von der TA-Akademie. (ad)