Android-Entwicklung: UI-Toolkit Jetpack Compose arbeitet mit aktuellem Kotlin

Für schnellere Releases setzt das Toolkit zum deklarativen Entwickeln von User Interfaces auf inkrementelle Updates mit unabhängig versionierten Libraries.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Ein Jahr nach dem ersten stabilen Release von Jetpack Compose ist nun Version 1.2 der Compiler-Library erschienen. Die anderen Bibliotheken des Toolkits laufen derweil weiter im 1.1-Release. Google entkoppelt die Versionierung, um Updates inkrementell ausrollen zu können.

Die Compiler-Bibliothek bekommt vor den anderen Teilen des Toolkits ein Update, um mit dem aktuellen Kotlin-Release 1.7 zusammenzuarbeiten, das Anfang Juni nach einer fünfwöchigen Betaphase erschienen ist. Die von JetBrains entwickelte Programmiersprache Kotlin ist seit 2017 die offizielle Alternative für Java zum Entwickeln von Android-Apps und seit 2019 ist sie die erste Wahl für das mobile Betriebssystem.

Compose ist eng an Kotlin gebunden, und offensichtlich gab es zahlreiche Wünsche aus der Developer-Community, aktuelle Sprachreleases zeitnah für das UI-Toolkit bereitzustellen. Daher sollen die Compiler-Library-Releases häufiger erscheinen als die Funktionsupdates in den anderen Bibliotheken.

Der Compiler von Compose arbeitet als Plug-in für den Kotlin-Compiler. Um die aktuelle Version 1.2 zu nutzen ist folgender Eintrag in build.gradle erforderlich:

android {
    composeOptions {
        kotlinCompilerExtensionVersion = "1.2.0"
    }
}

Mit der Entkopplung sollen die einzelnen Libraries jeweils vor- und rückwärtskompatibel zueinander werden. Für das Zusammenspiel mit der Programmiersprache zeigt eine Liste auf der Android-Developer-Site die Kompatibilität der jeweiligen Versionen des Compose-Compilers mit Kotlin auf.

In den kommenden Wochen sind weitere Updates der einzelnen Compose-Libraries geplant, die vermutlich Anpassungen und Ergänzungen der UI-Elemente mitbringen wie zuletzt im Februar die Version 1.1 des Toolkits.

Google hat Jetpack Compose Ende Juli 2021 in der stabilen Version 1.0 veröffentlicht. Das UI-Toolkit für Android verfolgt einen deklarativen Ansatz und setzt auf die Programmiersprache Kotlin sowie ein reaktives Programmiermodell. Sogenannte Composable Functions definieren die einzelnen Bedienelemente – oder Teile davon.

Ein einfaches Beispiel auf der Dokumentationsseite zeigt die Deklaration von UI-Elementen mit Jetpack Compose.

(Bild: Google)

Mit @Composable dekorierte Funktionen lassen sich ineinander verschachteln, um letztlich die Oberfläche zu erzeugen. Der Code beschreibt das grundlegende Aussehen der Oberfläche, und unter der Haube kümmert sich das Toolkit um die Umsetzung in der Baumstruktur des UI sowie um das Aktualisieren der Inhalte.

Weitere Details zum Entkoppeln der Libraries und dem Release 1.2 der Compiler-Bibliothek lassen sich dem Android-Developer-Blog entnehmen.

(rme)