Steigende Chip-Fertigungskosten: TSMC muss mehr für Strom bezahlen

Firmen wie TSMC müssen in Taiwan 15 Prozent mehr für Strom bezahlen. Bei einem Jahresverbrauch von Tausenden Gigawattstunden kommen einige Dollar zusammen.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Die weltweit steigenden Energiekosten wirken sich auf die Halbleiterindustrie aus. In Taiwan steigen die Strompreise für Großabnehmer um 15 Prozent, was etwa die beiden Chipauftragsfertiger TSMC und UMC betrifft. Allein im Falle des Weltmarktführers TSMC entspricht das Mehrkosten von umgerechnet weit mehr als 100 Millionen Euro über ein Jahr verteilt.

In Taiwan gibt das Wirtschaftsministerium die Energiepreise vor. Der Hochspannungstarif steigt umgerechnet von 8,7 auf 10 Euro-Cent pro Kilowattstunde; der Höchstspannungstarif von 7,2 auf 8,3 Euro-Cent pro Kilowattstunde. Grund sind die steigenden Kosten für Kohle und Erdgas – Rohstoffe, die Taiwan hauptsächlich zur Energieerzeugung einsetzt. Die neuen Strompreise gelten seit dem 01. Juli 2022 und bis auf Weiteres.

Im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht schreibt TSMC, dass 2021 alle eigenen Halbleiterwerke und Bürokomplexe einen Jahresverbrauch von 19.192 Gigawattstunden aufwiesen – gut 90 Prozent davon mit fossilen Energieträgern erzeugt. Der Großteil davon entfällt auf die vier sogenannten Gigafabs in Taiwan, die monatlich jeweils mehr als 100.000 Silizium-Wafer bearbeiten. Lediglich drei Halbleiterwerke unterhält TSMC derzeit außerhalb von Taiwan: ein Uralt-Werk in den USA und zwei neuere in China. Weitere Standorte in den USA und in Japan befinden sich noch im Bau.

Rechnet man für eine grobe Annäherung mit den 19.192 Gigawattstunden und dem günstigeren Höchstspannungstarif, müsste TSMC jetzt pro Jahr umgerechnet rund 1,593 Milliarden Euro statt 1,382 Milliarden Euro für den Strom bezahlen. Ab Ende 2022 nehmen weitere Halbleiterwerke in Taiwan den Betrieb auf, was den dortigen Energiebedarf weiter ansteigen lässt

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(mma)