Bundesnetzagentur: Mehr Beschwerden zu angeblichen "Europol"-Anrufen

Seit einigen Monaten häufen sich Meldungen, dass Menschen mit Spam-Anrufen von angeblichen Polizeibehörden belästigt werden. Ein Identitätsdiebstahl liege vor.

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(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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"Ihre Identität wurde gestohlen und deshalb müssen Sie sich bei Europol melden". So oder so ähnlich werden seit einigen Monaten Menschen am Telefon auf einen angeblichen Identitätsdiebstahl aufmerksam gemacht. Der Text wird auf Englisch abgespult, manchmal werden Betroffene an einem Tag mehrfach über immer wechselnde Nummern mit der Bandansage konfrontiert.

Wie die Bundesnetzagentur nun gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte, gehen immer mehr Beschwerden über Fake-Anrufe vermeintlicher Polizeibehörden bei ihr ein. Anfang des Jahres gab es noch keine einzige Meldung. Von Februar bis Juni steigerte sich die Zahl stark.

Im Februar waren es vier Beschwerden, im März gab es den ersten größeren Anstieg auf 1768. Seit April nehmen die Meldungen stark zu. In dem Monat gingen 5180 Beschwerden ein, im Mai dann 7519 und im Juni verzeichnete die Bundesnetzagentur mehr als 7600 Anrufe.

Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur erklärte, die Beschwerden richteten sich gegen Anrufe, bei denen die Angerufenen eine automatische Ansage erhielten, die angeblich von Interpol, Europol, dem BKA oder anderen nationalen und internationalen Polizeibehörden kam.

Die Beschwerden bildeten vermutlich auch nur die Spitze des Eisberges, da viele Betroffene die Anrufe gar nicht melden. Betroffene sollen die Bandansagen ignorieren, auflegen und keinesfalls den Anleitungen folgen, die Betrüger hinterlegt haben.

Die Rufnummern der Fake-Anrufe können im Telefon auch als Spam markiert werden, wenn ein Spamschutz aktiviert ist. Auf diese Weise können auch andere Menschen vor den Betrugs-Anrufen geschützt werden. Ende Juni kam es vermehrt zu Warnungen vor neuen Wellen der betrügerischen Europol-Masche.

(kbe)