0900-Nummern kommen ab Januar

Im kommenden Jahr werden Rufnummern mit der Vorwahl 0900 für Mehrwertdienste in Betrieb genommen; sie sollen bis 2005 die 0190-Rufnummern ersetzen.

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Von
  • Urs Mansmann

Im kommenden Jahr starten die Rufnummern mit der neuen Vorwahl 0900 für Mehrwertdienste; sie sollen bis 2005 die bisherigen 0190-Rufnummern vollständig ersetzen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) teilte mit, es seien bereits 60 000 Rufnummern vergeben. Es ist davon auszugehen, dass die Dienste pünktlich zum 1. Januar starten.

Mit den 0900-Rufnummern ergeben sich auch einige Änderungen. Künftig werden die Rufnummern direkt den Inhalteanbietern zugeteilt. Die RegTP kann also Auskunft geben, wer sich hinter einer bestimmten 0900-Rufnummer verbirgt. Bisher war es oft schwierig, den Betreiber eines Mehrwertdienstes ausfindig zu machen. Feste Tarife wie bei den Vorwahlen 0190-1 bis 0190-9 gibt es künftig nicht mehr, alle 0900-Rufnummern sind ohne Ausnahme frei tarifierbar; sie entsprechen in diesem Punkt den 0190-0-Rufnummern. Bislang gibt es noch keine Regelung, die das Entgelt für Anrufe bei Mehrwertdiensten begrenzt.

Anhand der Vorwahl lässt sich nun ein Dienst inhaltlich grob einordnen. 0900-1-Rufnummern sind für Informationsdienste vorgesehen, 0900-3 für Unterhaltungsdienste und 0900-5 für sonstige Dienste, darunter fallen auch Erotikinhalte. Allerdings gibt es keine Überwachungsinstanz, die prüft, ob ein Dienst korrekt deklariert ist. Vor allem die Abgrenzung zwischen 0900-3 und 0900-5 dürfte für Diskussionsstoff sorgen. Die RegTP hat bereits erklärt, dass sie nicht zuständig sei, die Inhalte der Dienste auf die Einhaltung dieser Richtlinie zu überprüfen.

Mit den neuen Rufnummern müssen auch die Schutzvorkehrungen angepasst werden: Dialer-Schutzprogramme und Vorwahlsperren müssen spätestens zum 1. Januar auf den neuesten Stand gebracht werden. Wer eine Sperre für 0190 oder 0190-0-Rufnummern geschaltet hat, sollte diese noch vor dem 1. Januar auf 0900-Rufnummern erweitern. Dialer-Schutzprogramme sollten per Update auf dem neuesten Stand gehalten werden, damit sie auch zuverlässig die Anwahl von 0900-Rufnummern verhindern.

Details zum Umgang mit 0900-Nummern bringt c't in der Ausgabe 1/2003 (ab dem 30. Dezember im Handel). (uma)