Online-Musikanbieter MP3.com und Besonic werden kostenpflichtig
Bei den beiden MP3-Anbietern gibt es zahlreiche Dienste demnächst nur noch gegen Bares.
Der Online-Musikanbieter MP3.com, wie Emusic vor einiger Zeit unter das Dach des angeschlagenen Konzerns Vivendi Universal gekommen, hat bekannt gegeben, zahlreiche seiner kostenlosen Angebote für Musiker einzuschränken oder ganz einzustellen. Der größte Einschnitt: In Zukunft werden Bands nur noch drei MP3s kostenfrei über die Website als Stream oder zum Download anbieten können. In einer allen auf MP3.com vertretenen Musikern zugeschickten E-Mail heißt es, ab dem 31. Januar könnten nur noch zahlende Mitglieder beliebig viele Titel auf ihrer Seite anbieten. Eine Basis-Mitgliedschaft soll rund fünf US-Dollar pro Monat kosten, das bisherige Premium-Mitgliedsangebot wird als so genannte Platinum-Membership für rund 15 US-Dollar pro Monat weitergeführt.
Ganz eingestellt wird das so genannte Payback for Playback-Programm, mit dem MP3.com bisher seine Premium-Mitglieder an den Einnahmen der Webseite beteiligte. Außerdem können Bands ihre Mitgliedsgebühren ab dem 15. Januar nicht mehr allein begleichen, wenn mit den Downloads oder CD-Verkäufen Geld hereinkommt. Ebenfalls abgeschafft wird die Möglichkeit, MP3-Downloads als so genannte NetCDs ohne physischen Tonträger zu verkaufen. Schließlich werden in Zukunft nur noch zahlende Mitglieder den E-Mail-Support von MP3.com nutzen können.
Erst vor zwei Wochen hatte der deutsche MP3.com-Konkurrent Besonic.com angekĂĽndigt, als SparmaĂźnahme ebenfalls zahlreiche kostenlose Angebote einzustellen. Anders als MP3.com will Besonic auch die Musikfans selbst zur Kasse bitten: Wer dort ab dem 16. Dezember MP3s bekommen will, muss dafĂĽr 50 Cent pro Titel bezahlen. Alternativ dazu bietet Besonic drei Abo-Modelle an: Eine unbegrenzte Anzahl von Downloads innerhalb von 24 Stunden kostet knapp drei Euro, fĂĽr sechs Euro kann man 30 Tage und fĂĽr elf Euro 90 Tage auf das Angebot der Website zugreifen.
Besonic war vor drei Jahren unter anderem mit Geldern von Bertelsmann gestartet worden. "Die Reserven neigen sich jedoch nun dem Ende zu und wir müssen dringend neue Lösungen entwickeln, um finanziell auf eigenen Beinen zu stehen", heißt es in der anlässlich der Änderungen verschickten E-Mail. Die Site verbuche ein Datenaufkommen von monatlich 2 Terabyte, Werbeeinnahmen und CD-Verkäufe reichten zur Finanzierung allein einfach nicht mehr aus. (Janko Röttgers) / (jk)