Statistik der Woche: Große Vorkommen an Seltenen Erden bisher ungenutzt

Einige Länder verfügen über Reserven an Seltenen Erden, fördern sie aber nicht. Das stärkt Chinas Position als eifriger Förderer, wie unsere Infografik zeigt.

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Seltene Erden
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Seltene Erden (SEE) sind Metalle, die in vielen heutigen Schlüsseltechnologien wie Windkraftanlagen, Plasmabildschirmen und auch Elektromotoren verwendet werden. Wer eines dieser 17 chemischen Elemente benötigt, kommt an China kaum vorbei. Die Volksrepublik sitzt nämlich auf den weltweit größten Reserven dieser Metalle.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Laut Analysen des US Geological Survey schlummern im chinesischen Erdboden rund 44 Millionen REO-Tonnen (REO = Rare-Earth-Oxides). Der zweitgrößte Vorrat befindet sich in Vietnam, ist aber nach Schätzungen der Geologen mit 22 Millionen REO-Tonnen nur halb so groß wie der Chinas. Ebenfalls mehr als 20 Millionen Tonnen sollen unter der russischen und brasilianischen Erde verborgen liegen.

Noch deutlicher wird das Quasi-Monopol Chinas beim Blick auf die weltweite Förderung Seltener Erden. Hier ist China für rund 61 Prozent der weltweiten Minenproduktion verantwortlich und baut damit bei weitem den größten Anteil der auf dem Weltmarkt gehandelten Elemente ab. Die USA wirken dagegen mit einem Marktanteil von etwa 15,5 Prozent verhältnismäßig klein, wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt.

Auffällig ist hierbei, dass vier der fünf Länder mit den größten SEE-Reserven nicht auch zu den größten Förderern gehören – großes Potenzial also ungenutzt bleibt und somit Chinas Position zusätzlich stärkt.

Deutschland bezieht etwas mehr als ein Fünftel der Importe Seltener Erden aus China (22,4 Prozent). Weitere Hauptlieferanten sind Österreich (23,8 Prozent), die USA (12,2 Prozent) sowie Frankreich (11,2 Prozent), wobei gerade die Importe aus europäischen Ländern ihren Ursprung größtenteils in China haben dürften und Länder wie Österreich gewissermaßen als Zwischenhändler fungieren.

Besonders hohe Preise auf dem Markt für chemische Elemente erzielt laut Daten von Stormcrow das Seltene Erdelement Dysprosium(-oxid). Eine Tonne des begehrten Metalls wird für schätzungsweise 300.000 US-Dollar gehandelt, allerdings wird Dysprosium eher in geringeren Mengen benötigt und findet unter anderem in Dauermagneten (wie z.B. für Windkraftanlagen), Lasern und Atomreaktoren Verwendung.

(jle)