Konkurrenz für SpaceX: Kommerzieller Mars-Lander soll schon 2024 starten

Die US-Firmen Impulse Space und Relativity Space wollen schon Mitte des Jahrzehnts einen Lander auf den Mars bringen. Bis dahin haben sie aber noch viel zu tun.

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(Bild: Impulse Space)

Lesezeit: 3 Min.

Zwei junge US-Unternehmen wollen schon in wenigen Jahren die erste kommerzielle Mission zum Mars auf den Weg bringen. Impulse Space und Relativity Space teilten am Dienstag mit, dass sie 2024 einen Lander zum Roten Planeten schicken und damit ihren Beitrag dazu leisten wollen, die Menschheit zu einer multiplanetaren Spezies zu machen.

Damit nehmen die beiden Firmen expliziten Bezug auf Äußerungen von SpaceX-Chef Elon Musk, der dasselbe Ziel verfolgt. Ihr Vorhaben ist äußerst ambitioniert, nicht zuletzt, weil Impulse Space erst vergangenen September gegründet wurde. Relativity Space gibt es seit 2015. Die Firma will den Bau von Raketen revolutionieren, noch muss die eigene Terran 1 aber überhaupt erst einmal abheben.

Impulse und Relativity wollen ihre Sonde im übernächsten günstigen Startfenster zum Mars schicken. Von September 2024 bis Mai 2025 ist die Flugzeit dorthin vergleichsweise kurz. Eine Rakete des Typs Terran R soll das Mars Cruise Vehicle dann auf den Weg schicken, mit dem Mars Lander an Bord. Der soll dann von einem Schutzschild geschützt und an einem Fallschirm hängend auf dem Roten Planeten landen, erklären die Unternehmen. Dort soll er dann "die Forschung unterstützten, die für die multiplanetare Zukunft der Menschheit nötig ist". Was genau der Lander dabei machen soll, erklären die Firmen nicht. Auch welche konkreten Ziele die Mission insgesamt hat, geht aus der Bekanntmachung nicht hervor.

Insgesamt erinnert die Ankündigung an die zumeist überambitionierten Versprechungen des Weltraumunternehmens SpaceX und dessen Chef Elon Musk. Das kommt wohl nicht von ungefähr, denn gegründet wurde Impulse Space von Tom Mueller, der bei SpaceX lange die Antriebsentwicklung geleitet hat. Der hält Starts von Weltraumraketen für gelöst, sagte er ArsTechnica und will sich nun der Technik für Weltraumflüge widmen. Relativity Space wiederum entwickelt mit der Terran 1 und der Terran R zwei Raketen, die dank 3D-Druck und Automatisierung in wenigen Wochen hergestellt werden können. Damit will die Firma den Markt für Starts in den Weltraum weiter revolutionieren.

Ob das ambitionierte Ziel einer Marsmission ab 2024 gehalten werden kann, muss sich erst noch zeigen. Bislang ist es lediglich den USA und China gelungen, Sonden heil auf den Roten Planeten zu bringen. Privatwirtschaftliche Missionen dorthin gab es noch keine. Gigantische Pläne für einen baldigen Beginn der Besiedlung des Mars hat zwar auch SpaceX-Chef Musk, aber der ist regelrecht berüchtigt für großspurige Ankündigungen und Zeitpläne, die nicht eingehalten werden. Die dafür vorgesehene Riesenrakete Starship muss ihren Jungfernflug auch erst noch absolvieren.

(mho)