Bezahlen mit dem Smartphone: Google Pay wird zur Wallet​

Wie auf der Entwicklerkonferenz I/O angekündigt, ist die neue Bezahl-App Google Wallet jetzt verfügbar. Google Pay tritt dafür in den Hintergrund.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 67 Kommentare lesen

(Bild: Shutterstock/Pressmaster)

Lesezeit: 3 Min.

Google liefert seine im Mai angekündigte Wallet-App für Android-Smartphones in Deutschland aus. Google Wallet ersetzt als virtuelle Geldbörse die bisherige Bezahl-App Google Pay. Neben Zahlungsmitteln können in der App Coupons, Kundenkarten, Tickets oder Bordkarten hinterlegt werden. Der US-Konzern hatte das Comeback der Wallet im Mai auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O angekündigt.

Google verteilt die Wallet derzeit als Update von Google Pay. Beim Öffnen der App ist Wallet entweder schon installiert oder es erscheint ein Hinweis auf das bereitstehende Update. In der Redaktion wurde die Wallet schon auf dem Nothingphone sowie einigen Pixel-Modellen gesichtet. Weitere Hersteller dürften bald folgen. Die App steht auch direkt in Google Play zum Download bereit.

Voraussetzung für die Nutzung der Bezahlfunktion ist ein Smartphone mit NFC. Google betont, dass die Wallet auf gerooteten Smartphones nicht funktioniert. Bei Android-Geräten mit verschiedenen Profilen sollten Nutzerinnen und Nutzer beachten, dass die Wallet nicht in Arbeitsprofilen funktioniert und mit dem privaten Profil verwendet werden muss. Google Pay bleibt für die Bezahlfunktion erhalten, tritt als eigenständige App aber in den Hintergrund.

Wer Google Pay vorher noch nicht verwendet hat, wird beim ersten Aufruf der Wallet durch den Einrichtungsprozess geführt. Dabei kann man eine Kredit- oder Debitkarte einscannen oder manuell eintragen. Bereits in Google Pay vorhandene Zahlungsmittel und Karten werden automatisch in die Wallet übernommen. Auf Uhren mit WearOS lässt sich die Google Wallet ebenfalls als Zahlungsmittel einsetzen.

In der Wallet lassen sich neben Zahlungskarten zusätzlich Kundenkarten, Coupons, Tickets oder Bordkarten, respektive Impfnachweise hinterlegen. Bordkarten, Coupons oder Gutscheine kann die Wallet automatisch aus GMail importieren, wenn das in den Einstellungen freigegeben wird. Digitale Autoschlüssel unterstützt die Wallet, wenn der Autohersteller das anbietet. In den USA nimmt die App zudem Studentenausweise von ausgewählten Colleges auf.

Die neue Google Wallet: Einrichtung, Startseite und Karten/Tickets. Rechts: Das alte Google Pay.

(Bild: c't/Screenshot)

Mittelfristig soll die Google Wallet elektronische Ausweise und andere offizielle Dokumente aufnehmen. Bis zum Ende des Jahres sollen zunächst US-Führerscheine eingebunden werden können, dazu führt Google noch Gespräche mit den Behörden in den US-Bundesstaaten. Auch Ausweise für Unternehmen und Hotelschlüssel sollen künftig in die Wallet wandern können. Ob deutsche e-Personalausweise irgendwann in der Wallet landen, ist offen.

Unterdessen hat Samsung Pay den Wandel zur Wallet vollzogen. Der südkoreanische Elektronikhersteller fasst in der neuen Samsung Wallet den Bezahldienst Samsung Pay und die Passwortverwaltung Samsung Pass zusammen. Bei Samsung können ebenfalls verschiedene Dokumente und Karten sowie Autoschlüssel von ausgewählten Fahrzeugtypen in der App hinterlegt werden. Im Laufe des Jahres sollen dann noch Ausweise dazukommen, in Deutschland wird das aber wohl noch etwas länger dauern.

Im Unterschied zu Googles Wallet lässt sich der Bezahldienst von Samsung aber nur mit der integrierten virtuellen Debitkarte von Samsung Pay nutzen. Diese Visa-Debitkarte wird in Deutschland von der Solarisbank herausgegeben und mit einem Girokonto des Nutzers verknüpft. Bonität vorausgesetzt, erhält man einen Verfügungsrahmen von bis zu 1000 Euro und eine Ratenzahlungsoption. Dafür geht man einen Darlehensvertrag mit der Solarisbank ein.

(vbr)