Astrobees: NASA-Roboter arbeiten selbstständig gemeinsam mit Astronauten

Die beiden Astrobee-Roboter Queen und Bumble erledigen auf der ISS an der Seite von Astronauten autark ihre Arbeiten.

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Astrobee Bumble (im Vordergrund) führt Kartierungsaufgaben aus, im Hintergrund arbeiten Raja Chari, Queen und Matthias Maurer.

(Bild: NASA (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Die NASA hat an Bord der Internationalen Raumstation ISS zwei ihrer würfelförmigen Astrobee-Roboter selbstständig Aufgaben erledigen lassen. Dabei werkelten die Astrobees Queen und Bumble unabhängig voneinander Seite an Seite mit den Astronauten Raja Chari und Matthias Maurer, wie die NASA am Samstag in einem Video auf Twitter zeigt.

Bisher brauchten die Astrobee-Roboter bei ihren Arbeiten mehr Unterstützung durch den Menschen, wie die NASA mitteilt. Bei dem nun vorgenommenen Experiment erledigten Queen und Bumble ihre Arbeiten unabhängig voneinander und eigenständig. Bumble arbeitete im Harmony-Module der ISS und führte dort ein Kartierungsexperiment durch. Beim Sammeln der Daten zur Kartierung der Raumstation sollte der Roboter seine Navigationsmöglichkeiten unter Beweis stellen. Queen erstellte nebenan im Orbitallabor ein 360-Grad-Panoramabild vom Inneren des Labors.

Die würfelförmigen Astrobees, die etwa eine Kantenlänge von 30 cm haben, sind mit elektrisch betriebenen Propellern als Antrieb ausgestattet und können sich damit frei in der Mikrogravitationsumgebung der Raumstation bewegen. Kameras und Sensoren helfen den Robotern bei der Orientierung. Die Astrobees verfügen über einen Greifarm, mit dem sie sich beispielsweise festhalten oder einfache Greifarbeiten durchführen können. Neben Bumble und Queen gibt es noch einen dritten Astrobee, Honey. Sie alle können selbstständig zu einer Dockingstation fliegen und dort ihren Akku aufladen.

Konzipiert wurden die Astrobees dafür, den Astronauten Routinearbeiten abzunehmen. Astronauten sollen dadurch mehr Zeit erhalten, um Aufgaben durchzuführen, die nur von Menschen erledigt werden können. Die Astrobee-Roboter arbeiten autonom, können von den Astronauten oder von der Erde aus gesteuert werden. Eingesetzt werden sie bei der Inventarisierung, der Dokumentation von Experimenten durch ihre eingebauten Kameras und beim Frachttransport innerhalb der Station. Zudem wird die Roboterplattform dazu verwendet, um mit ihnen zu erforschen, wie Roboter Astronauten im Weltraum unterstützen können.

Zusätzlich erforscht die NASA das Potenzial der Astrobees für den Einsatz auf der geplanten Raumstation Gateway im Mondorbit als Teil des Artemis-Programms der NASA. Angepasste Astrobees könnten dort Wartungsarbeiten in Zeiten ausführen, in denen die Station nicht mit Astronauten besetzt ist, so eine Überlegung.

Dass Astrobees ein gewisses Potenzial haben, selbstständig auch schwierigere Aufgaben auszuführen, konnte Bumble bei einem simulierten Notfall einer erhöhten Kohlendioxidkonzentration auf der ISS im August 2021 unter Beweis stellen. Bumbles Aufgabe bestand darin, mithilfe seiner Künstlichen Intelligenz (KI) die Ursache für eine Verstopfung des Belüftungssystems, eine Socke, zu finden. Bumble konnte die Socke aufspüren und sie mit menschlicher Unterstützung entfernen.

(olb)