Gericht genehmigt Worldcoms Vertrag mit Capellas
Zwei US-Bezirksrichter haben gestern den Vertrag des insolventen Telecomriesen Worldcom mit seinem neuen CEO Michael Capellas genehmigt.
Zwei US-Bezirksrichter haben gestern den Vertrag des insolventen Telecomriesen Worldcom mit seinem neuen CEO Michael Capellas genehmigt. Das berichtet das Wall Street Journal in seiner aktuellen Ausgabe. Der ehemalige Compaq-Chef Capellas wird demnach den angeschlagenen Telecom-Riesen fĂĽr rund 6,7 Millionen US-Dollar pro Jahr aus der Krise fĂĽhren.
US-Bezirksrichter Jed S. Rakoff, der das Verfahren der US-Börsenaufsicht gegen Worldcom leitet, nannte den Vertrag "vernünftig". Einen ersten Vertargsentwurf hatte er als überzogen kritisiert. Sein Kollege, Konkursrichter Arthur Gonzalez, stimmte dem Paket ebenfalls zu.
Insgesamt erhält Capellas nun in den nächsten drei Jahren rund 20 Millionen US-Dollar: Ein Jahresgehalt von 1,5 Millionen US-Dollar, zusätzlich einen Bonus von weiteren 1,5 Millionen US-Dollar und 2 Millionen US-Dollar für die Vertragsunterzeichnung und Aktienoptionen für rund 12 Millionen US-Dollar. Im Erfolgsfall stehen dem ehemaligen Compaq-CEO weitere Aktienoptionen in Höhe von sechs Millionen Dollar zu.
WorldCom zählt zu den größten Telecom-Konzernen in den USA und den weltweit bedeutendsten IP-Carriern. Das Unternehmen hat Schulden von mehr als 40 Milliarden US-Dollar. Die SEC wirft dem Konzern Bilanzbetrug vor. Nach Darstellung der Behörde hatte WorldCom seine Bilanzen manipuliert, um die Erwartungen der Wall Street zu erfüllen. Der Konzern hat mittlerweile Falschbuchungen von 9 Milliarden US-Dollar zugegeben und hatte im Juli Konkurs angemeldet. (wst)