Deutliche Umsatzsteigerung: Infineon erhöht Prognose für 2022

Infineon steigert den Umsatz im dritten Geschäftsquartal um 33 Prozent und schraubt die Prognose für 2022 nach oben.

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(Bild: Infineon)

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Der Chiphersteller Infineon hat im dritten Geschäftsquartal seinen Umsatz und Gewinn weiter steigern können. Besonders im Automotive-Segment legte das Unternehmen kräftig zu. Für das laufende Geschäftsjahr sieht Infineon deshalb noch positiver in die Zukunft als bisher und korrigiert die Prognose zum dritten Mal nach oben.

Die Großwetterlage sei schwierig, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandvorsitzender von Infineon bei der Präsentation der Geschäftsergebnisse von Infineon. Für Infineon läuft es trotz steigender Preise für Energie, Rohstoffe und Zinsen gut. Auch die "geopolitischen Unwägbarkeiten" und die andauernde Coronapandemie seien belastend. Zumindest für das abgeschlossene Geschäftsquartal von April bis Juni hat sich das nicht allzu negativ auf die Bilanz ausgewirkt. Infineon steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 3,618 Milliarden Euro – gegenüber dem Vorquartal eine Steigerung um 10 Prozent. Der Gewinn nach Steuern verdoppelte sich fast im Vergleich zum Vorjahresquartal auf nunmehr 517 Millionen Euro.

Infineon profitierte dabei weiter von der anhaltenden Digitalisierung, hohen Investitionen in Kommunikationsinfrastruktur und Rechenzentren sowie Cloud-Computing, schreibt Infineon in einer Mitteilung zu den jüngsten Geschäftszahlen. Auch habe sich die fortschreitende Dekarbonisierung positiv ausgewirkt, etwa auf die Segmente Automotive (ATV) und Power & Sensor Systems (PSS), die zusammen den Großteil des Umsatzes ausmachen. In beiden Segmenten stieg der Umsatz deutlich an: im ATV-Segment um 41 Prozent auf 1,701 Milliarden Euro, bei PSS um 35 Prozent auf 1,021 Milliarden Euro.

Im Segment ATV konnte Infineon höhere Stückzahlen durch mehr Fertigungskapazitäten absetzen. Darüber hinaus wirkten sich die Preisentwicklung durch anhaltende Chip-Knappheit und der starke Dollar positiv auf das Ergebnis aus. So stieg der Gewinn auf 399 Millionen Euro im Vergleich zu 324 Millionen Euro im Vorquartal an.

Im Segment PSS verzeichnete Infineon einen Anstieg der Nachfrage in den Bereichen Server, Industrie und Siliziummikrofonen. Der Gewinn kletterte von 237 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf nunmehr 277 Millionen Euro.

Insgesamt steigerte Infineon seine Umsätze in allen weiteren Segmenten wie Industrial Power Control (IPC), Connected Secure Systems (CSS) sowie die sogenannten sonstigen Geschäftsbereiche.

Für das kommende vierte Quartal geht Infineon von einer weiteren Umsatzsteigerung aus. Der Umsatz soll um etwa 8 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro ansteigen. Einen besonderen Anstieg sieht Infineon im Segment IPC. Das Umsatzwachstum in den Bereichen ATV und PSS werde sich nach den Erwartungen des Unternehmens "etwa in Höhe des Konzerndurchschnitts" bewegen.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Infineon einen Umsatz von 14 Milliarden Euro. Zuvor hatte das Unternehmen 13,5 Milliarden anvisiert. Einen Teil davon schreibt Infineon dem konstanten Dollarpreis zu, etwa 140 Millionen Euro der erwarteten 500 Millionen Euro. Zugleich schränkt Infineon aber die Vorhersagbarkeit seiner Geschäftsentwicklung ein. Die anhaltenden Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine, der Energieversorgungsproblematik und der anhaltenden Coronapandemie könnten sich auf Umsatz und Gewinn niederschlagen.

Die Anleger honorierten die gute Quartalsbilanz: Der Kurs zog am Mittwochmorgen um etwa 2,5 Prozent an. Ein Wertpapier von Infineon kostet 27,12 Euro.

(olb)