Cyberangriff: IHK-Verbände weitgehend offline, auch telefonisch nicht erreichbar

Nach einem Cyberangriff auf die Industrie- und Handelskammern sind die weitgehend offline. An der Behebung werde gearbeitet, heißt es in sozialen Netzen.

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(Bild: Sashkin/Shutterstock.com)

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Die Industrie- und Handelskammern (IHK) sind Ziel eines "massiven Cyberangriffs" geworden, weswegen unter anderem Internetanschlüsse gekappt wurden. Das hat der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Michael Bergmann, auf Linkedin mitgeteilt. Die Gegenmaßnahmen hätten zur Folge, dass auch eine Kontaktaufnahme über Telefon und E-Mail im Moment nicht möglich sei.

Der "schwerwiegende IT-Sicherheitsvorfall" hat sich demnach bereits am gestrigen Mittwoch ereignet. Aktuell sind die Internetangebote der einzelnen Kammern nicht erreichbar, digitale Servicedienstleistungen stünden nicht zur Verfügung, ergänzt Bergmann noch. Vor Ort sei man aber weiter erreichbar.

Was genau passiert ist, ist noch unklar. Auf Twitter haben mehrere weitere Industrie- und Handelskammern technische Probleme eingeräumt. Ein regionaler Schwerpunkt ist dabei nicht zu erkennen, betroffen sind Kammern in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern. Aus Mainfranken heißt es, dass sich der Cyberangriff gegen das IHK-Netzwerk gerichtet habe, viele IT-Systeme seien in der Folge nur eingeschränkt erreichbar. Möglicherweise handelt es sich um einen DDoS-Angriff, bei dem Angebote im Internet mit Zugriffsanfragen überflutet werden.

In Industrie- und Handelskammern sind branchenübergreifend Unternehmen aus einer Region organisiert. Die sind gesetzlich zur Mitgliedschaft verpflichtet. Die Kammern übernehmen Aufgaben der Selbstverwaltung und vertreten die Mitglieder gegenüber Kommunen, Landesregierungen und staatlichen Stellen. In Deutschland sind ungefähr vier Millionen Unternehmen Mitglied einer – oder mehrerer – der insgesamt 79 Industrie- und Handelskammern.

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Dass alle IHK in Deutschland betroffen sind, bestätigte ein Sprecher der für die IT zuständigen IHK Gesellschaft für Informationsverarbeitung (GfI) in Dortmund inzwischen der Nachrichtenagentur dpa. Man werde jetzt die einzelnen Dienste sukzessive prüfen. Sind sie sauber, werden sie wieder hochgefahren. Außerdem erklärte er noch, dass am Mittwochnachmittag "Aktivitäten" bemerkt worden seien. Daraufhin seien als Präventionsmaßnahme die IT-Systeme noch am späten Abend heruntergefahren worden.

(mho)