Telekom Austria will Subventionen für ADSL

1,8 Millionen private Konsumenten und rund 40.000 Klein- und Mittelbetriebe in Österreich würden sich einen Breitband-Anschluss zulegen -- wenn dieser gefördert würde.

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Der Festnetzmanager der Telekom Austria, Rudolf Fischer, stellte Ergebnisse einer Studie vor, die wohl niemanden so recht überraschen, der Telekom aber wohl gelegen kommen: Danach würden sich bis zu 1,8 Millionen private Konsumenten und rund 40.000 Klein- und Mittelbetriebe einen Breitband-Anschluss zulegen -- wenn dieser gefördert würde. Und ebenfalls nicht wirklich erstaunlich: Die Breitbanduser sind mit der Geschwindigkeit ihres Zuganges deutlich zufriedener (Note 1,9) als Nutzer eines "normalen Modems" (Note 3.0).

Die von den Befragten gewünschten Förderungsarten reichen von der privaten Absetzbarkeit einer Flatrate oder diversen Steuererleichterungen für Unternehmen über den kompletten Gebührenersatz bis zum Ersatz von Hardwarekosten (Gratis-Modem, Gratis-PC). Diese Ergebnisse der Telefonumfrage nimmt das Unternehmen natürlich gleich als Basis für die Forderung nach (mehr) Förderung. Die Wunschvorstellungen reichen dabei nicht nur von einer Subventionierung von Infrastruktur in ländlichen Regionen bis zu Nachfragestimulierung in bereits versorgten Ballungszentren, sondern auch von der Förderung von Content-Entwicklung bis zu "freiem Wettbewerb für neue Märkte". Dass im ADSL-Markt in Österreich noch gar keine regulierungsbehördlichen Entscheidungen gefällt wurden, weil sich Provider und Telekom auf einen Rahmenvertrag geeinigt haben, fand allerdings keine Erwähnung.

Derzeit können 80 Prozent der österreichischen Bevölkerung bereits ADSL-Angebote nutzen, elf bis zwölf Prozent der Haushalte verfügen den Angaben zu Folge bereits tatsächlich über einen Breitbandzugang (vor allem via ADSL und Kabelmodem) -- ein im Europavergleich beachtlich hoher Wert, in Deutschland sind nur etwa sieben Prozent per Breitbandzugang online. Jene 20 Prozent der Bevölkerung, die noch nicht ADSL nutzen können (etwa 600.000 Haushalte) will der österreichische Ex-Monopolist nur bei entsprechender Förderung und Änderung des Wettbewerbsrechtes versorgen -- und geht dabei stillschweigend davon aus, dass die Förderungen ihm zu Gute kommen würden. (Daniel A. J. Sokolov) / (jk)