Facebook Messenger: Fortschritte bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Auf dem Weg zur vollständigen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung macht Facebook einige Trippelschritte. Das Unternehmen meldet Fortschritte und neue Funktionen.

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Aufmacher Fortschritte bei E2E-Verschlüsselung des FB-Messengers

(Bild: VideoFlow/Shutterstock.com)

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Was etwa in WhatsApp bereits umgesetzt ist, soll auch im Facebook Messenger sowie in Instagram-Nachrichten Einzug halten: Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation. Dabei können nur Sender und Empfänger die Nachrichten lesen. Zwischenstationen wie Facebooks Server bekommen nur verschlüsselten Buchstabensalat zu sehen.

Diese vertrauliche Kommunikation ist für die meisten Messenger Standard. Facebook hat länger damit gerungen und für Ende 2023 angekündigt, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Facebook Messenger und Instagram zu unterstützen. Jetzt hat das Unternehmen erste Tests der neuen Verschlüsselungsfeatures angekündigt und vorgestellt.

Product Manager Director Sara Su hat aktuelle Pläne erläutert, nach denen das Unternehmen sicheres Backup der Ende-zu-Ende-verschlüsselten Konversationen für erste Tester aktivieren will. Bisher liegen derartige Archive lediglich lokal auf den Endgeräten. Bei Verlust oder Hardwarefehlern wären die Chats verloren. Auch die Mitnahme etwa auf ein neues Gerät ist so nicht möglich.

Die Backup-Lösung heißt Secure Storage und soll standardmäßig zum Einsatz kommen, um den Verlauf der verschlüsselten Konversationen zu schützen. Zugriff gelingt entweder mit einer selbst erstellten PIN oder einem von der Software erstellten Code, die Nutzer selbst verwahren und verwalten müssen. Auf iOS-Geräten wird etwa der Schlüsselbund zur Ablage des geheimen Schlüssels unterstützt.

Der Test soll ab dieser Woche für Android und iOS starten. Für die Plattform messenger.com, Messenger für Desktop oder nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats steht die Funktion jedoch noch nicht bereit.

Dabei soll es nicht bleiben. In den kommenden Wochen sollen bisher beliebte Funktionen des unverschlüsselten Chats auch für die verschlüsselten Fassungen nutzbar werden. So sollen gelöschte Nachrichten auf allen verbundenen Geräten entfernt werden. Auch das "Unversenden" von Nachrichten (unsend messages) und Antworten auf Facebook Stories sollen dazukommen. Zusätzlich sind weitere Zugriffsmöglichkeiten auf die Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichten und Anrufe angedacht, etwa durch Ergänzung der verschlüsselten Telefonate auf dem Anruf-Reiter des Messenger.

Tester für Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats fügt Facebook automatisch hinzu. Ein Opt-in ist demzufolge nicht nötig. Bislang gebe es zwei unterschiedliche Funktionen, um selbstlöschende Nachrichten zu senden; eine davon streicht der Hersteller nun ("Vanish mode"; "Disappearing Messages" bleiben). Der Test von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Instagram hat Facebook im Februar auf die Ukraine und Russland ausgeweitet. Jetzt sollen weitere Länder hinzukommen und nicht nur Erwachsene das Angebot erhalten. Ausgewählte Tester erhalten dazu die Anfrage, ob sie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzen wollen, erläutert Facebook in der Fortschrittsmeldung.

(dmk)