Interaktive Waren präsentieren sich selbst

"Talking Goods" sollen die erste "echte UMTS-Applikation" bescheren.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Wer kennt ihn nicht, den tadelnden Blick von Verkäufern, deren Ware man soeben neugierig befingert hat. Doch wenn die Talking Goods der Gautinger Firma Ident Technology Gestalt annehmen sollten, dürfte sich das ändern – die Firma hat Mini-Sender entwickelt, die man zum Beispiel in Aufklebern oder im Produkt selbst integrieren kann, die bei Berührung "kapazitiv über die Haut" Signale zu einem passend ausgerüsteten UMTS-Handy übertragen. Das Handy lädt darauf hin eine zugehörige Produktdemonstration aus dem Internet und spielt sie ab.

Für die Kommunikation zwischen etwa einer Haarspray-Dose und dem Handy wird die natürliche elektrische Leitfähigkeit des menschlichen Körpers genutzt. Die UMTS-Technik hat man als "Wasserträger" gewählt, weil die Handys dauerhaft im Internet eingebucht, also "always on" sind, und weil sie für die multimedialen Werbe-Schnipsel mit zunächst 384 KBit/s, später bis zu 2 MBit/s genügend Bandbreite für einen schnellen Transport haben. Die interaktive Kommunikation kann auch direkt zum Verkaufsabschluss führen, da der Konsument durch seine Mobiltelefonnummer eindeutig identifiziert ist, hebt die Firma hervor.

Noch ist nicht klar, ob und wann dieser "Einkaufsführer" eingeführt wird. In ersten Sondierungsgesprächen zeigten sich dem Vernehmen nach immerhin Vertreter der UMTS-Industrie davon angetan. Bisherigen Überlegungen zufolge sollen die Hersteller und Anbieter der Produkte die Übertragungskosten zahlen, sie könnten im Gegenzug, so die Argumentation von Ident Technology, "einen großen Teil der bisher üblichen Werbung" einsparen. (dz)