Telegram: Update-Blockade wegen animierter Apple Emojis

Apple habe sich an den neuen "Telemoji" gestört, so der Telegram-Chef, man habe diese entfernen müssen. Apple sah offenbar Markenrechte verletzt.

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Apple störte sich offenbar an den animierten Versionen der eigenen Emoji.

(Bild: Telegram)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples Update-Blockade von Telegram ist beendet: Erst auf öffentliche Kritik hin hat Apple dem Messaging-Dienst offenbar den Grund für die zweiwöchige Nichtzulassung mitgeteilt: Apple habe sich an den neuen "Telemoji" gestört und deren Entfernung aus der App verlangt, teilte Telegram-Chef Pavel Durov mit, der dies als "rätselhaftes Vorgehen" von Apple bezeichnete.

Durov hatte Apple zuvor vorgeworfen, der ganzen App-Branche durch Provisionsvorgaben und solche Zulassungsverzögerungen wirtschaftlichen Schaden zuzufügen.

Die Telemoji waren als Teil des jüngsten Telegram-Updates gedacht, es handelt sich um animierte Versionen von Apples Standard-Emoji-Sammlung. Apple sah dadurch offenbar seine Markenrechte und App-Store-Regeln als verletzt an, das Unternehmen untersagt dort die Integration von Apple Emoji in andere Apps, die Piktogramme sind nur über die Standard-Tastatur des Herstellers verfügbar. Eine offizielle Stellungnahme des Konzerns gibt es nicht. Im Unterschied zu den Emojis manch anderer Hersteller – wie seit jüngstem auch Microsoft – sind Apples Emoji nicht frei.

Telegram will seine Telemoji nun eigenständiger gestalten, so Durov. Die neuen anpassbaren Emoji-Pakete sind Teil der Geschäftsstrategie des Messengers: Sie sind Teil der Funktionsneuerungen für zahlende Nutzer, die darüber neue Emoji-Pakete erhalten.

Um Apple Emoji und Animoji gab es immer wieder Streit: Eine App-Entwicklerin war gegen Apple vor Gericht gezogen, weil sie ihr System zur Anpassung von Emojis für verschiedene Hautfarben als geklaut erachtete. Ein US-Gericht wies die Klage Anfang des Jahres aber zurück – es gebe schließlich "nur eine bestimmte Anzahl von Möglichkeiten, ein Daumen-hoch-Zeichen zu malen", hieß es in der Begründung unter anderem. Ein anderer Entwickler kommentierte auf Twitter, er habe schon 2016 eine Animoji-App eingereicht, die auch damals beharrlich von Apple abgelehnt wurde.

(lbe)