Microsoft Azure: Virtuelle Workstations in der Cloud für Entwickler

In Microsofts Azure-Cloud stehen für Entwickler und Entwicklerinnen virtuelle Workstations in einer Vorschau auf die DevBox bereit.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank-Michael Schlede

Microsoft konzentriert sich immer mehr auf die Cloud und damit auf Azure. Das betrifft in zunehmenden Maße auch die Entwicklerinnen und Entwickler, die mit einer IDE, einem SDK oder einem anderen Tool unter Windows arbeiten.

Speziell für dieses Nutzergruppe hat das Unternehmen auf der diesjährigen Build-Konferenz einen neuen Dienst angekündigt, der die Bezeichnung Dev Box trägt. Er soll es den Programmierern und Programmiererinnen erlauben, schnell und möglichst unkompliziert virtuelle Workstations in der Cloud einzurichten und für ihre Arbeit zu nutzen. Nun wurde dieser neue Dienst in einer ersten Vorschau allgemein zur Verfügung gestellt.

Microsoft verspricht, dass sich die Entwickler und Entwicklerinnen durch den Einsatz der DevBox vollkommen auf das Schreiben des Codes konzentrieren können, den sie schreiben wollen. Sie müssen sich also nicht mehr erst um eine Arbeitsumgebung bemühen, die den Code erstellen und ausführen kann.

Die virtuellen Maschinen, die unter diesem Dienst erstellt werden, sollen sofort einsatzbereit sein. Sie werden zudem vom Azure-Team mit allen Tools und Einstellungen vorkonfiguriert, die Entwickler für ihre Projekte und Aufgaben benötigen. Es soll aber auch möglich sein, eigenen Dev-Boxen zu erstellen, um schnell zwischen Projekten zu wechseln, mit einem Proof-of-Concept zu experimentieren oder einen vollständigen Build im Hintergrund zu starten.

Kein langwieriger Aufbau und Installation einer Entwicklungsumgebung: In DevBox sollen benötigte Ressourcen sofort bereitstehen (Bild: Microsoft).

Die technische Grundlage für den Dienst ist bekannt: Er setzt auf Windows 365 auf – eine Technik, mit der Microsoft schon seit einiger Zeit Windows-Systeme als virtuelle Maschinen in der Azure-Cloud bereitstellt. Auch andere Angebote von Microsoft – wie etwas Azure für Python-Entwickler – zeigen deutlich, dass die Firma auch die Entwicklerteams dazu veranlassen will, mehr und mehr auf die Cloud als fertig konfigurierte Entwicklungsumgebung zu setzen.

Mit Dev Box können Entwicklerteams Images mit allen Tools und Abhängigkeiten, die sie zum Erstellen und Ausführen ihrer Anwendungen benötigen, erstellen und verwalten. Dabei soll es ebenso möglich sein, die richtige Größe der Dev Box für bestimmte Rollen in einem Team überall auf der Welt bereitzustellen. Die Teams können dabei beispielsweise zwischen vier virtuellen CPUs (vCPUs) mit 16 GByte oder 32 vCPUs und 128 GByte auswählen. Auch Konfigurationen mit bis zu 1 TByte Speicher stehen zur Verfügung.

Microsoft verspricht zudem, durch das Bereitstellen von Dev-Boxen in der nächstgelegenen Azure-Region und die Verbindung über das Azure Global Network eine reibungslose und reaktionsschnelle Arbeit mit Gigabit-Verbindungsgeschwindigkeiten für Entwicklerinnen und Entwickler auf der ganzen Welt. Ein kurzer Test mit einem Azure-Konto zeigte allerdings, dass ein Anlegen dieser virtuellen Maschinen in der Regione Europa Mitte August noch nicht möglich war.

Der Workflow mit der Dev Box, wie ihn Microsoft für Entwicklerinnen und Entwickler empfiehlt (Bild: Microsoft).

Durch den Einsatz von Azure Active Directory-Gruppen sollen IT-Administratoren dazu in der Lage sein, den Zugriff auf sensible Quellcodes und Kundendaten für jedes Projekt gewähren. Mit rollenbasierten Berechtigungen und benutzerdefinierten Netzwerkkonfigurationen können sie dann beispielsweise Anbietern begrenzten Zugriff auf die Ressourcen gewähren, die sie für die Mitarbeit am Projekt benötigen.

Microsoft Dev Box ist aktuell als Preview über das Azure-Portal verfügbar. Während dieses Zeitraums erhalten Unternehmen die ersten 15 Stunden der Dev Box 8vCPU und 32 GByte Speicher SKU jeden Monat kostenlos, zusammen mit den ersten 365 Stunden der Dev Box Storage SSD 512 GByte SKU. Darüber hinaus zahlen Unternehmen für das, was sie mit einem verbrauchsabhängigen Preismodell nutzen. Sie werden dabei auf Stundenbasis in Abhängigkeit von der Anzahl der verbrauchten Rechen- und Speicherkapazitäten abgerechnet. Auf dem Microsoft Developer-Blog können Interessierte mehr dazu erfahren.

(fms)