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Resonanzfrequenz: Song von Janet Jackson crashte reproduzierbar Laptops

Schon vor Jahren hat ein Notebook-Hersteller bemerkt, dass der Song "Rhythm Nation" Laptops crashte. Selbst solche, auf denen er gar nicht abgespielt wurde.

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Der mehr als 30 Jahre alte Song "Rhythm Nation" von Janet Jackson konnte vor Jahren reproduzierbar bestimmte Laptops zum Absturz bringen und hat jetzt wohl als erster eine CVE-Bezeichnung für eine bekannte Schwachstelle bekommen. Das hat der Windows-Entwickler Raymond Chen in einem Blogeintrag publik gemacht und als Quelle auf einen ungenannten großen Laptop-Hersteller verwiesen. Der habe sich einmal bei Microsofts Support für Windows XP gemeldet, nachdem das Risiko des Songs entdeckt worden war. Wurde der auf bestimmten Modellen abgespielt, habe er nicht nur auf denen einen Absturz verursacht, sondern sogar auf Geräten, die lediglich in der Nähe standen. Auch bei Laptops anderer Hersteller sei das passiert.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

In einer zweifellos aufwendigen Ursachensuche, nach der die Verantwortlichen mehr als genug von "Rhythm Nation" gehabt haben dürften, sei dann ermittelt worden, dass der Song eine natürliche Resonanzfrequenz enthält, die für Festplatten zum Problem wird, die mit 5400 U/min laufen. Problematisch wurde das aber offenbar nur bei Laptops. Der Hersteller habe sich schließlich nicht anders zu helfen gewusst, als einen Filter zur Audioleitung hinzuzufügen, der die störenden Frequenzen erkennt und entfernt, wenn der Song abgespielt wird. Das Ganze habe sich bereits "vor vielen Jahren" ereignet und wahrscheinlich erinnere sich niemand mehr daran, warum dieser Filter vorhanden ist, meint Chen. Mehr Details zu dem Vorfall nennt er in dem kurzen Artikel nicht.

Unter der Bezeichnung CVE-2022-38392 ist der Fehler inzwischen auch als Schwachstelle anerkannt, in der Beschreibung steht, dass die betroffenen Modelle um 2005 ausgeliefert wurden. Dort heißt es, bei Angriffen aus naher Distanz könnten die Geräte mittels des Songs und der enthaltenen Resonanzfrequenz gezielt zum Absturz gebracht werden. Dank des Filters dürfte die Gefahr aber bereits seit Langem nicht mehr bestehen. Trotzdem wird der Song hier besser nicht eingebunden – zur Illustration stattdessen ein Video des Einsturzes der Tacoma-Narrows-Brücke im Jahr 1940. Der galt lange als Lehrbuchbeispiel für eine Resonanzkatastrophe, inzwischen wird die Interpretation aber nicht mehr allgemein geteilt.

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Update

Korrektur zum Brückeneinsturz ergänzt.

(mho)