Bochs: freier PC-Emulator

Das inzwischen unter (L)GPL-Lizenz entwickelte Bochs-Projekt hat mit der Version 2.0 einen weiteren Meilenstein erreicht.

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Das inzwischen unter (L)GPL-Lizenz entwickelte Bochs-Projekt, ein frei verfügbarer PC-Emulator, hat mit der Version 2.0 einen weiteren Meilenstein erreicht. Die in Bochs enthaltene x86-Emulation kennt mit der aktuellen Version nicht nur MMX, SSE und SSE2-Befehle, sondern optional auch die von AMDs Athlon 64. Die Ausführungsgeschwindigkeit wollen die Entwickler in der bereits vor Weihnachten herausgegebenen Version glatt verdoppelt haben. Grafische Konfigurationswerkzeuge, der mögliche Verzicht auf X11 zugunsten der SVGA-Bibliothek als grafische Grundlage und Unterstützung für Mac OS 9 und X runden die neue Version ab. Installationsdokumentation für gängige PC-Betriebssysteme gehört zum Paket, das man für die jeweilige Zielplattform in der Regel selbst übersetzen muss.

Eine sofort einsetzbare Alternative zu kommerziellen PC-Emulatoren wie VMware oder Virtual PC stellt Bochs trotzdem nicht dar -- schließlich ist auch der Ansatz ein anderer: Während die kommerziellen Produkte mit Ausnahme von Virtual PC auf dem Mac einen x86-Prozessor voraussetzen, emuliert Bochs den Prozessor komplett in Software; es läuft deshalb auch auf diversen andere Prozessorarchitekturen. Ideal ist Bochs für Emulationsbegeisterte mit Programmierambitionen: Sei es, weil sie PC-Betriebssystemen auf die Finger sehen möchten oder um bestimmte PC-Krankheiten im Detail zu erforschen. So hat die c't-Redaktion eine abgewandelte Bochs-Version seinerzeit dazu benutzt, ihre Jahr-2000-Prüf- und Korrektursoftware zu entwickeln und zu testen. (ps)