Prominente .de-Domains: Nicht bezahlt und gesperrt

Der Provider Schlund + Partner hat Domains wie adobe.de und kodak.de freigegeben, da ein Wiederverkäufer Rechnungen nicht beglichen hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 119 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kossel

Seit einigen Tagen sind die .de-Websites etlicher internationaler Unternehmen nicht mehr erreichbar, darunter 3com.de, adobe.de, colgate.de, handspring.de und kodak.de. Bei einer Whois-Abfrage über die Datenbank der deutschen Registrierungsstelle DENIC fällt auf, dass die Einträge dieser Domains am 27. Dezember geändert wurden. Zwar sind die Firmen noch als Inhaber verzeichnet, doch das DENIC hat sich als Zonenverwalter eingetragen.

Das DENIC verwies auf Nachfrage an den Provider Schlund + Partner, der die Domains ordnungsgemäß freigegeben habe. Dort erklärte Pressesprecher Michael Frenzel gegenüber heise online, man sei zu diesem Schritt gezwungen gewesen, da Rechnungen für die Domains nicht beglichen wurden. Teilweise warte Schlund bereits seit fast zwei Jahren auf sein Geld und habe alle Eskalationsstufen durchlaufen -- bis hin zur Freigabe der Domains. Frenzel betonte, dass die Domains nicht von den betroffenen Unternehmen selbst, sondern über einen Wiederverkäufer angemietet waren, der nicht gezahlt habe. Dessen Namen könne er nicht nennen.

Alles deutet darauf hin, dass Tochterfirmen des US-Unternehmens VeriSign ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sind. Denn die .com-Domains der betroffenen Unternehmen sind über Network Solutions und Nameengine registriert, die auch internationale Domain-Services anbieten und dabei mit Providern in den jeweiligen Ländern zusammenarbeiten. Außerdem gehört nameengine.de zu den Domains, die Schlund freigegeben hat. Es ist unwahrscheinlich, dass Nameengine einen weiteren Zwischenhändler mit der Schaltung seiner .de-Domain beauftragt hatte. Bei VeriSign Deutschland wollte man dazu keine Stellung nehmen. (ad)