"Tod der Kunst": Von KI generiertes Bild gewinnt Kunstwettbewerb in den USA

Ein US-Amerikaner hat einen KI-Bildgenerator benutzt, um ein Kunstwerk zu erschaffen, das er bei einem Kunstwettbewerb eingereicht hat. Dort hat es gewonnen.

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(Bild: Sincarnate auf Discord)

Lesezeit: 3 Min.

Ein von einer KI-Software erschaffenes Bild hat einen Kunstwettbewerb auf einem Volksfest im US-Bundesstaat Colorado gewonnen und eine Debatte über das Wesen von Kunst ausgelöst. Eingereicht hat das Bild ein Mann namens Jason Allen, der hat den Sieg und das Bild nun auf Discord öffentlich gemacht. Spätestens als das auf Twitter die Runden machte, ergänzt um eine ziemlich harsche Kritik, war eine Diskussion losgetreten.

Das Siegerbild trägt den Titel "Théâtre D'opéra Spatial" und zeigt eine Szene, die an Science-Fiction-Klassiker wie Dune erinnert. Allen hat es in der Kategorie "Digital Arts/Digitally Manipulated Photography" eingereicht und nur geschrieben, dass es "via Midjourney" erstellt wurde – der benutzte KI-Bildgenerator.

Bildgeneratoren wie Midjourney, Dall-E oder neuerdings Stable Diffusion erschaffen auf Basis von als Text verfassten Vorgaben Bilder. In den vergangenen Monaten hat sich um solche Software ein regelrechter Hype entwickelt. Wie Allen erklärt, hat er für den Wettbewerb auf diese Weise hunderte Bilder kreieren lassen und die Ergebnisse dabei immer weiter verfeinert. Schließlich habe er die besten ausgewählt, mit Software wie Adobe Photoshop verfeinert, vergrößert und für den Wettbewerb ausgedruckt. Den Verantwortlichen der Colorado State Fair hat er das aber wohl nicht erklärt. Wer das Werk und den Gewinn kritisiere, diskreditiere diesen Anteil, also das menschliche Element, meint er.

Auf Twitter wird in populären Beiträgen kritisiert, dass das Vorgehen den "Tod der Kunst" bedeute. Wenn nicht einmal kreative Jobs wie die eines Künstlers oder einer Künstlerin vor Maschinen sicher seien, dann liefen sogar hoch qualifizierte Jobs Gefahr, überflüssig zu werden, heißt es etwa in einem viel geteilten Tweet. Allen hat die Kritik erwartet, schreibt er. Er habe gewusst, dass das kontrovers sein würde. Er werde aber deswegen nicht damit aufhören, ganz im Gegenteil habe ihn der Sieg nur ermutigt.

Die Verantwortlichen des Wettbewerbs haben gegenüber PC Mag erklärt, dass sie "nun" wüssten, dass eine Software das Bild erschaffen hat. Gegenwärtig würden die Regeln das aber in dieser Kategorie nicht verbieten. Diese Vorgaben könnten aber geändert werden. Die Fine Arts Exhibition gehört zu den ältesten Traditionen des Volksfests, das seit 1872 ausgerichtet wird. Aufstrebende und professionelle Künstler und Künstlerinnen des Bundesstaats werden aufgefordert, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Bis zum Montag können die gezeigten Bilder und darunter auch "Théâtre D'opéra Spatial" noch angesehen werden – letzteres steht Allen zufolge auch zum Verkauf.

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(mho)