Spieler-Grafikkarten: Finale Spezifikationen für Intels Arc-A-Reihe bekannt

Intel hat die endgültigen Eckdaten der Spieler-Grafikkarten Arc-A(lchemist) verraten. Die schnellste konkurriert auf dem Papier mit Nvidias GeForce RTX 3060 Ti.

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(Bild: Intel)

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Inhaltsverzeichnis

Mit der Grafikarchitektur Xe will Intel zurück in den Grafikkartenmarkt, den man mit der Intel i740 im Jahr 1998 zuletzt bedient hat. Doch ein Grafik-Neuling ist Intel beileibe nicht, denn die meisten Prozessoren enthalten teils hochmoderne integrierte Grafikeinheiten. Nur waren die aufgrund von knappen Budgets, was Chipfläche und Leistungsaufnahme angeht, eben nicht fürs Spielen in schicken 3D-Welten geeignet. Das soll die erste Reihe der Arc-Grafikkarten nun ändern, deren Code- und Produktnamen mit dem Buchstaben A wie die Fantasy-Figur Alchemist beginnen. Die zweite Generation hört dann auf B wie Battlemage. Ähnlich den hauseigenen Core-Prozessoren unterteilt Intel die Arc-Reihe dabei in absteigender Performancefolge in die Modellreihen Arc 7, Arc 5 und Arc 3.

In China gibt es das Einsteigermodell Intel Arc A380 bereits seit ein paar Wochen zu kaufen, in Nordamerika beginnt der Verkauf ebenfalls.

Den eher hochpreisigen Markt in Europa will Intel bald mit den Mittelklasse-Karten Arc A580, Arc A750 und Arc A770 bedienen. Genaue Daten sowie Preise stehen allerdings noch nicht fest.

Intel gibt die Spezifikationen der Arc-A-Reihe preis

(Bild: Intel)

Dem bisherigen Motto der Veröffentlichungen folgend, streute Intel eine Reihe von Brotkrumen und gab immer wieder kleine Einblicke in Architektur, Software und Performance der Arc-Karten, ohne jedoch ein umfassendes Bild sowohl der geplanten Modelle als auch von deren Spezifikationen zuzulassen.

Das hat sich im neuesten Intel-Blogbeitrag nun geändert und die vier genannten Karten wurden recht umfassend beschrieben.

Das Topmodell Intel Arc A770 wird mit einer Rechenleistung von 17,4 TFlops an den Start gehen, was mit Nvidias GeForce RTX 3060 Ti oder AMDs Radeon RX 6800 vergleichbar ist. Diese Kenngröße entscheidet allerdings nicht allein über die Performance der Karten, die teurere RX 6800 ist weitaus schneller als Nvidias Modell.

Intel selbst hatte allerdings die Arc A750 in einem früheren Blogbeitrag intern mit Nvidias RTX-3060-Mittelklasse verglichen und ihr dabei selbst in den eigens ausgewählten DirectX-12- und Vulkan-Benchmarks nur einen Vorsprung von 3 bis 5 Prozent attestiert – ältere APIs wie DirectX9 werden allerdings gekappt. Arc A750 und RTX 3060 spielen bei der Rechenleistung in derselben TFlops-Liga, in realer Performance liegt die RTX 3060 meist zwischen AMDs Radeon RX 6600 und RX 6600 XT – sie kosten zwischen 300 und 400 Euro. Will Intel Marktanteile gewinnen, dürften die Neuankömmlinge der Arc-Reihe zumindest nicht teurer werden.

Grafikkarten: Intels Arc-A-Reihe



Name Arc A770 Arc A750 Arc A580 Arc A380
Architektur X^e-HPG X^e-HPG X^e-HPG X^e-HPG
Fertigung TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm) TSMC N6 (6 nm)
FP32-ALUs („Cores“, „Shader“)) 4096 3584 3072 1024
Prozessor-Einheiten 32 X^e-Cores (512 EU) 28 X^e-Cores (448 EU) 24 X^e-Cores (384 EU) 8 X^e-Cores (128 EU)
Raytracing-Einheiten 32 28 24 8
Matrix-Vektoreinheiten 512 XMX 448 XMX 384 XMX 128 XMX
Basis-Taktrate k.A. k.A. k.A. k.A.
Typ. Boost 2,1 GHz 2,05 GHz 1,7 GHz 2,0 GHz
Max. Boost k.A. k.A. k.A. k.A.
Rechenleistung (FP32-TFlops) 17,2 TFlops 14,7 TFlops 10,4 TFlops 4,1 TFlops
Speichertyp GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6
Speichermenge 8 (16) GByte 8 GByte 8 GByte 6 GByte
Speichergeschwindigkeit 17,5 Gbit/s 16 Gbit/s 16 Gbit/s 15,5 Gbit/s
Speicherschnittstelle 256 Bit 256 Bit 256 Bit 96 Bit
Speichertransferrate 560 GByte/s 512 Gbyte/s 512 Gbyte/s 186 Gbyte/s
Systemschnittstelle PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x8
Display-Engines 4 (DP 2.0, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0, HDMI 2.0*) 4 (DP 2.0, HDMI 2.0*)
Video-Decoder AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9
Video-Encoder AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9 AV1, H.264, H.265/HEVC, VP9
Stromanschlüsse 8-pin + 6-pin 8-pin + 6-pin k.A. keine
Typ. Leistungsaufnahme („TDP“) 225 Watt 225 Watt k.A. 75 Watt
Sonstiges DirectX 12 Ultimate, X^eSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, X^eSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, X^eSS KI-Upscaling DirectX 12 Ultimate, X^eSS KI-Upscaling

* die Chips beherrschen nur HDMI 2.0, allerdings können die Karten mit einem Extra-Bauteil (Protocol-Convertert, PCON) Display Ports 2.0 auf HDMI 2.1 umleiten.

Unter anderem von der Arc A770 wird es eine sogenannte IBC-Version geben. IBC steht für Intel Branded Card und entspricht daher etwa den Referenzkarten respektive Founders' Editions bei Nvidia. Intel will die IBCs als "Limited Edition" vermarkten und fertigt die von hauseigenen Teams entwickelten Karten in einer Fabrik in Malaysia selbst. Sie sollen auch einen Maßstab für die Karten der Boardpartner setzen.

Die A770 Limited Edition soll es auch in einer Version mit 16 GByte Speicher geben – zumindest in dieser Hinsicht wird bei Intels Arc-Grafikkarten also geklotzt, denn auch die kleineren Modelle haben 8 GByte, nur die Einsteigerkarten A380 muss sich mit 6 GByte Grafikspeicher begnügen.

(csp)