Raumfahrt: Rakete von Blue Origin abgestürzt, Raumkapsel rettet sich

Nach mehreren bemannten Flügen hat Blue Origin wieder eine unbemannte Raumkapsel gestartet. Wegen einer Fehlfunktion koppelte die sich ab und landete danach.

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Der Moment, in dem sich die Raumkapsel entfernte

(Bild: Blue Origin)

Lesezeit: 2 Min.

Das US-Raumfahrtunternehmen Blue Origin hat bei einem unbemannten Start eine seiner Raketen des Typs New Shepard verloren, die mit kommerzieller Nutzlast beladene Raumkapsel hat sich rechtzeitig abgekoppelt und ist sicher gelandet. Bei der missglückten Mission sei niemand verletzt worden, versicherte das Unternehmen des Amazon-Gründers Jeff Bezos. Das Notfallsystem der Raumkapsel habe genau so funktioniert, wie es sollte. Wären Menschen an Bord gewesen, hätten sie kurzzeitig starke Fliehkräfte erdulden müssen, sie wären aber heil auf der Erde angekommen. Für Blue Origin ist es der erste Verlust einer Raketenstufe seit dem zweiten Testflug Ende April 2015.

Bei der gescheiterten Mission handelt es sich um NS-23, den 23. Flug einer New Shepard. Nach fünf bemannten Flügen infolge war es der erste Start ohne Menschen seit mehr als einem Jahr. An Bord der Raumkapsel waren 36 kommerzielle Nutzlasten, zwei waren außerhalb angebracht, wo sie direkt der Umgebung an der Grenze zum Weltall ausgesetzt werden sollten. 18 Nutzlasten stammten von der NASA, viele waren von Schulen und Universitäten beigesteuert worden. Außerdem sollten zehntausende Postkarten für kurze Zeit ins All geflogen werden. Für die schließlich abgestürzte Raketenstufe war es der neunte Flug.

Blue Origin fliegt seit Juli 2021 hauptsächlich Touristinnen und Touristen ins All, insgesamt sind schon 31 Menschen in den Genuss der Flüge über die Grenze zum Weltraum gekommen. Dazu schießt die Rakete die aufmontierte Raumkapsel knapp über 100 km in die Höhe, das ist die international definierte Abgrenzung zum Weltall. Für wenige Minuten kann die Besatzung dann die Aussicht bestaunen und Schwerelosigkeit erleben. An Bord sind dabei nur Passagiere, ein Astronaut oder eine Astronautin sind nicht nötig. Der Flug erfolgt vollautomatisch. Wie gut die eingebauten Sicherungen funktionieren, hat sich nach der Fehlfunktion der Rakete nun gezeigt.

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(mho)