Arduino IDE installieren, Board konfigurieren, Code aufs Board laden – so geht's

Dies ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die mit dem ESP-Gucki vielleicht ihr allererstes ESP-Projekt mit der Arduino IDE in Angriff nehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Peter König
Inhaltsverzeichnis

Wenn der ESP32-Gucki aus der Make 5/22 Ihr erstes Projekt mit der Arduino IDE, mit einem ESP32 und auch mit GitHub ist, finden Sie hier die ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie die Entwicklungsumgebung (IDE) installieren, den Code herunterladen, die IDE und das Board miteinander bekannt machen und schließlich das Programm kompilieren und erfolgreich hochladen. Damit wir nicht immer dasselbe schreiben, führt der Weg für manche der Schritte über bereits bestehende Anleitungen bei uns. Aber keine Bange, das kriegen Sie hin.

Die Arduino IDE (Integrated Development Environment) ist eine kostenlose Software, mit der man Code für diverse Mikrocontroller-Boards (nicht nur Arduinos, sondern unter anderem auch ESPs) schreiben, kompilieren und hochladen kann.

Laden Sie sich die IDE direkt bei Arduino herunter. Es gibt sie für Windows, macOS sowie Linux. Nach Klick auf Ihr Betriebssystem in der Liste erscheint noch eine Spendenaufforderung, aber man kann die Software auch ohne Spende herunterladen.

Die Installation an sich bietet keine Überraschungen, sie bewegt sich im Rahmen des üblichen für das jeweilige Betriebssystem. Falls sich beim ersten Programmstart unter Windows die Firewall meldet, erlauben Sie den gewünschten Zugriff. Aktuell (September 2022) liegt die IDE in Version 2.0.0 vor.

Wenn Sie die IDE auf Deutsch umschalten wollen, klicken Sie im Menü auf File/Preferences und wählen dies im sich öffnenden Menü unter Language: aus (ungefähr in der Mitte). Danach wird ein Neustart fällig. Im Folgenden benutzen wir die deutschen Menübezeichnungen.

Noch ist Code für den Gucki nur auf unserer GitHub-Seite, noch nicht auf Ihrem Rechner. Zum Herunterladen folgen Sie bitte unserer Kurzanleitung zu GitHub und machen hier weiter, sobald sie das Zip-Archiv mit dem Gucki-Code heruntergeladen und entpackt haben.

Nach dem Entpacken sollten Sie ein Verzeichnis ESP32-Gucki-Master vorliegen haben, darin eines mit dem Namen esp32-gucki,das den eigentlichen Code enthält. Das Hauptprogramm steckt darin in der Datei esp32-gucki.ino, die nicht zufällig genauso heißt wie das Verzeichnis – Arduino will das so.

Klicken Sie die Datei esp32-gucki.ino doppelt. Dann sollte sich diese in der Arduino IDE öffnen, ebenso alle weiteren Code-Dateien zu diesem Projekt in einzelnen Tabs. Unter Umständen fragt Windows Sie allerdings beim ersten Mal, mit welchem Programm Sie .ino-Dateien öffnen möchten, da wählen Sie dann die Arduino IDE.

Standardmäßig kennt die Arduino IDE erst mal nur die Boards aus eigenem Hause. Für den ersten Schritt in die ESP-Welt klicken Sie im Menü auf Datei/Einstellungen und fügen dann auf dem sich öffnenden Dialog ganz unten unter Zusätzliche Boardverwalter-URLs: folgendes ein:

https://raw.githubusercontent.com/espressif/arduino-esp32/gh-pages/package_esp32_index.json

und bestätigen das mit OK.

Damit ist jetzt aber noch keine Unterstützung für die ESP32-Boards installiert, die IDE weiß nur, wo sie suchen soll. Klicken Sie jetzt auf das zweite Symbol in der Symbolleiste links. Es stellt ein stilisiertes Mikrocontroller-Board dar; bei Klick darauf öffnet sich die Board-Verwaltung. Tippen Sie in das Suchfeld dort ESP32 ein. Dann sollte Ihnen esp32 von Espressif Systems angeboten werden. Scrollen Sie bis ans Ende der inzwischen seeehr langen Liste enthaltener Boards und klicken Sie auf Installieren. Anschließend erscheint oben in einem grünen Feld die weiße Schrift Installed.

Die Board-Verwaltung kann man jetzt durch einen Klick auf das Symbol in der Leiste links wieder ausblenden. Wenn Sie den Gucki mit dem von uns verwendete und auch in den Bezugsquellen verlinkten ESP32-CAM-Modul nachbauen, klicken Sie jetzt in der Symbolleiste oben in die Ausklappliste Board wählen und picken sich (ggf. mit Hilfe der Suchfunktion) AI Thinker ESP32-CAM heraus.

Jetzt brauchen Sie zudem noch den passenden Port. Schließen Sie das Board mit einem USB-Kabel an Ihren Rechner an. Unter Windows kriegen Sie den über Systemsteuerung/Geräte-Manager heraus, wenn Sie die Rubrik Anschlüsse (COM & LPT) aufklappen. Wenn da mehrere Einträge zu sehen ist, merken Sie sich die COM-Nummer, vor der USB-SERIAL CH340 oder etwas ähnliches steht. Um den richtigen Port in der IDE auszuwählen, klicken Sie in der Symbolleiste oben auf das bereits gewählte Board AI Thinker ESP32-CAM und können dann aus der aufklappenden Liste den richtigen Port wählen. Dann nochmal auf OK klicken, um die Kombination aus Board und Port zu bestätigen und das Board erscheint jetzt fett geschrieben und mit dem USB-Logo daneben in der oberen Symbolleiste.

Klicken Sie jetzt auf den Haken ganz links in der Symbolleiste, um den Code zu überprüfen. Das kann eine Weile dauern, aber am Ende sollte sich die Ausgabe unten mit einem Rapport melden, wie viel Speicherplatz das Programm braucht. Falls nicht, fehlt möglicherweise eine Bibliothek, dafür haben wir eine eigene Anleitung. Klickt man dann auf das Pfeil-Symbol, wird das Programm auf den ESP32 kompiliert und auf das Board hochgeladen. In der Ausgabe erscheint dann der Fortschritt in Prozent, anschließend erfolgt ein Reset, wodurch das Programm neu gestartet wird. Jetzt sollten Sie sich über das Gucki-eigene WLAN verbinden und das Live-Bild der Kamera sehen können, wie im Artikel beschrieben.

(pek)