LNG-Terminal: Die ersten Pipeline-Rohre sind im Boden

Für den Betrieb des LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist die Pipeline zum Gas-Fernnetz unverzichtbar. Diese erreichte jetzt einen Meilenstein.

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Die Gas-Pipeline zwischen dem LNG-Terminal Wilhelmshaven und Etzel macht sichtbar Fortschritte.

(Bild: OGE)

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Die für die Inbetriebnahme des Flüssigerdgas-Terminals in Wilhelmshaven nötige Pipeline-Verbindung zum deutschen Ferngas-Netz hat einen Meilenstein erreicht: In dieser Woche wurde ein erster drei Kilometer langer Abschnitt im Boden versenkt.

Die rund 26 Kilometer lange Rohrverbindung wird seit einigen Wochen gebaut. Bereits im Juni begannen die ersten Arbeiten. Oberirdisch werden die Rohre entlang des Trassenverlaufs zusammengeschweißt. Bagger heben derweil die Grube aus, in die die Leitung anschließend eingebracht wird.

Blick von oben auf die Baustelle der Pipeline

(Bild: OGE)

Die Pipeline führt von Wilhelmshaven nach Etzel in Ostfriesland, wo neben dem Anschluss ans Fernnetz auch ein großer Kavernenspeicher existiert. Insgesamt werden laut Netzbetreiber Open Grid Europe (OGE) 1569 Rohre benötigt, die jeweils rund neun Tonnen wiegen. 800 Arbeiter werden eingesetzt, um die Pipeline bis zum Jahresende startbereit zu machen.

Die Wilhelmshaven-Anbindungs-Leitung (WAL), während der Planung auch Anschlussleitung genannt, soll einen Durchmesser von einem Meter haben. Geplant ist anfangs eine jährliche Kapazität von 10 Milliarden Kubikmeter Gas. In den darauffolgenden Jahren ist ein schrittweiser Ausbau auf bis zu 28 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr geplant. Das im tiefkalten Zustand per Schiff transportierte Flüssigerdgas soll zunächst an Bord von schwimmenden Anlagen wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und dann über die Pipeline in Richtung Ostfriesland gepumpt werden.

DIe Pipeline wurde im beschleunigten Verfahren genehmigt, was Kritik von Umweltschützern nach sich zog. Auch das LNG-Terminal befindet sich indessen im Zeitplan. Kurz vor Weihnachten wird dort das erste Schiff erwartet, das LNG entladen soll. Der Import von Flüssigerdgas soll einen wichtigen Beitrag liefern, um von russischen Gaslieferungen unabhängig zu werden.

(mki)