West-Ost-Gefälle bei Internet-Nutzung

Jeder zweite deutsche Erwachsene verfügt über einen Zugang zum Internet. In den östlichen Bundesländern gibt es weniger Internet-Zugänge als im Westen.

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Jeder zweite deutsche Erwachsene verfügt über einen Zugang zum Internet. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen Online in ihren aktuellen Internet-Strukturdaten. Im vierten Quartal 2002 waren mit 52 Prozent erstmals mehr als die Hälfte der Westdeutschen online, wohingegen der Osten mit 43 Prozent noch immer unterrepräsentiert ist, teilt die Forschungsgruppe mit. In den letzten zwölf Monaten hat sich der Anteil der Internet-Nutzer von 41 auf 50 Prozent erhöht. Insbesondere die 30- bis 39-Jährigen und die 40- bis 49-Jährigen hätten dabei stark zugelegt, nämlich von 56 auf 70 Prozent und von 53 auf 69 Prozent.

Weiterhin nutzen deutlich mehr Männer das Internet als Frauen, nämlich zu 58 Prozent gegenüber 43 Prozent der Frauen. Daneben ist auch die formale Bildung ausschlaggebend, ob jemand über einen Internet-Zugang verfügt. So sind nur 15 Prozent der erwachsenen Deutschen mit Hauptschulabschluss ohne Lehre im Internet präsent und 30 Prozent jener mit Hauptschulabschluss mit Lehre. Dagegen haben 52 Prozent aller erwachsenen Deutschen mit Mittlerer Reife sowie 75 Prozent jener mit Hochschulreife einen Internet-Zugang. In Großstädten über 100.000 Einwohnern liegt der Anteil der Internet-Nutzer mit 55 Prozent am höchsten, während in Orten bis 5000 Einwohnern lediglich 48 Prozent einen Internet-Anschluss haben.

Unter den Wählern der Grünen haben 79 Prozent einen Internet-Zugang, vor den Wählern der FDP, die zu 69 Prozent online sind. Die Wähler von CDU und CSU sind mit den SPD-Wählern mit 50 und 48 Prozent nahezu gleichauf. Schlusslicht sind die PDS-Wähler, die nur zu 39 Prozent ins Internet gehen.

Der Abruf von Wirtschafts- und Börsennachrichten hat mit nunmehr 38 Prozent und Online-Brokerage mit 12 Prozent leicht an Attraktivität verloren. Der Anteil derer, die Homebanking betreiben, ist im Jahr 2002 mit 46 Prozent stabil geblieben, während das Einkaufen im Internet, das 49 Prozent betreiben, und Preisvergleiche (64 Prozent) an Attraktivität gewinnen konnten. Die Daten basieren auf telefonischen Befragungen unter insgesamt 3826 Deutschen ab 18 Jahren.

Im September hatte SevenOne Interactive bereits verkündet, dass 50 Prozent der Deutschen online sind. Dieses Ergebnis beruht allerdings auf der Befragung von Bundesbürgern ab einem Alter von 14 Jahren. (anw)