"GTA 6": Take-Two geht gegen geleakte Videos vor

"GTA"-Publisher Take-Two lässt geleakte Videos aus dem Netz entfernen, die Gameplay aus "GTA 6" zeigen. Mittlerweile hat Rockstar Stellung bezogen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen

Screenshot aus "GTA 5"

(Bild: Rockstar Games)

Lesezeit: 2 Min.

Der Publisher hinter den "GTA"-Spielen von Rockstar Games geht gegen geleaktes Material von "GTA 6" vor. Auf Twitter hat der Spielejournalist Tom Henderson einen Screenshot veröffentlicht, der mehrere DMCA-Takedowns von Take-Two Interactive gegen Youtube-Videos mit "GTA 6"-Clips dokumentiert. Viele weitere Videos, die das geleakte Material zeigen, sind aber noch online.

Die Gameplay-Szenen aus "GTA 6" waren am Wochenende vom Hacker "teapotuberhacker" ins Netz gestellt worden. Sie zeigen eine unfertige Version des kommenden Rockstar-Spiels. Die Echtheit der Videos und Screenshots hat Bloomberg-Redakteur Jason Schreier mittlerweile bestätigt. Richtige Zweifel gab es ohnehin nicht: Die Videos tragen nicht nur die technische, sondern auch die inhaltliche Handschrift von Rockstar Games.

Ein Forenpost in den inoffiziellen "GTA"-Foren der Website gtaforums.com, in denen der Hacker die Dateien verlinkt hatte, wurde mittlerweile auf Anfrage von Take-Two Interactive ebenfalls bearbeitet: Die Links wurden aus den Beiträgen entfernt.

Rockstar Games hat die Arbeit an "GTA 6" zwar bestätigt, das Spiel bislang aber nicht offiziell angekündigt. Gameplay-Szenen hatte Rockstar ebenfalls noch nicht gezeigt. Dass nun Millionen Spielerinnen und Spieler unfertiges internes Material zu sehen bekommen, dürfte für das Studio ausgesprochen ärgerlich sein.

Dazu kommen mögliche Sicherheitsbedenken. Die Dateien sollen vom Slack-Server des Rockstar-Teams stammen. Der unbekannte Hacker versucht derweil offenbar, seinen erbeuteten Datenschatz zu Geld zu machen: Angeblich erbeuteten Quellcode von "GTA 5" will er "für einen fünfstelligen Betrag" verkaufen. Außerdem versucht er eigenen Angaben zufolge, "einen Deal mit Rockstar auszuhandeln" – auch dabei dürfte es um Geld gehen. Der Hacker gibt an, auch Quellcode von "GTA 6" erbeutet zu haben.

Laut einem Bloomberg-Bericht hat Rockstar Games seine Arbeitsweise für "GTA 6" umgestellt: Viele Leiharbeiter haben demnach Festanstellungen bekommen, für die psychische Gesundheit der Angestellten sollen Zusatzleistungen eingeführt worden sein. Zudem sollen mehrere Führungskräfte, deren Verhalten von Angestellten beanstandet wurde, entlassen worden sein. Die Pay Gap zwischen Männern und Frauen soll reduziert worden sein.

Update

Rockstar Games hat sich mittlerweile auf Twitter zu Wort gemeldet. Man sei "extrem enttäuscht" über die Veröffentlichung der Spielszenen, schreibt das Studio dort. Die Arbeit an "GTA 6" soll aber plangemäß fortfahren. Die Dateien seien auf illegalem Weg "von unseren Systemen" entwendet worden, heißt es in dem Statement. Nähere Informationen sollen bald folgen.

(dahe)