Foxconn und Vedanta planen Chipfabrik in Indien für 19 Milliarden US-Dollar

Indien verspricht Milliarden-Subventionen. Der taiwanische Elektronikriese und ein Bergbaukonzern suchen nun nach einem geeigneten Ort für die neue Chipfabrik.

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Wafer in der Fertigung

(Bild: Macro photo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Foxconn und die Vedanta-Gruppe wollen eine der ersten Chipfabriken in Indien errichten. Der taiwanische Elektronikkonzern und der indische Bergbaugigant setzen dabei auf die Unterstützung der indischen Regierung. Diese verspricht Subventionen in Milliardenhöhe für Investitionen wie neue Chipfabriken, um eine lokale Halbleiterindustrie aufzubauen. Bislang werden in Indien noch keine Chips gefertigt, sodass alle Halbleiterprodukte aus anderen Ländern importiert werden müssen.

Aufgrund des hohen Bedarfs und der jüngsten Probleme in der Lieferkette bei Elektronikprodukten forciert Indien nun den Aufbau der eigenen Infrastruktur. Ende 2021 versprach die indische Regierung 10 Milliarden US-Dollar an Subventionen für Hersteller, die Chipfabriken im Lande bauen, wobei die Höhe der Förderung von der Art der Chipfertigung abhängt.

So sollen Unternehmen, die Chips in 28 Nanometer und kleiner produzieren, die Hälfte der Projektkosten bekommen können. Chipfabriken für 28 bis 45 Nanometer sollen 40 Prozent und die Fertigung in 45 bis 65 Nanometer 30 Prozent der Kosten ersetzt bekommen. Dazu gibt es weitere Unterstützung von bis zu 4 Milliarden Dollar, abhängig von Design und Anwendung, berichtet Light Reading.

Foxconn und Vedanta haben eine Fertigungsstätte für 28-Nanometer-Chips angekündigt und können deshalb auf hohe Subventionen hoffen. Die Chipfabrik soll umgerechnet 19,5 Milliarden Dollar kosten und das Projekt könnte 100.000 Arbeitsplätze schaffen. Bislang handelt es sich lediglich um eine Absichtserklärung der beiden Konzerne. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll ein geeigneter Platz für die Chipfabrik gefunden werden, die 162 Hektar erfordert.

Schon im Februar dieses Jahres hatten sich Foxconn und Vedanta auf Pläne für ein Joint-Venture geeinigt, das Halbleiter in Indien herstellen soll. Vedanta wird mit 60 Prozent die Mehrheit, Foxconn 40 Prozent des gemeinsamen Unternehmens halten.

Allerdings sind Foxconn und Vedanta nicht die einzigen Firmen, die um die Subventionen der indischen Regierung buhlen. Es sind mehrere neue Chipfabriken geplant, allerdings in kleinerem Umfang. So hat ein Joint-Venture eines Investors aus Abu Dhabi und Tower Semiconductor aus Israel eine Chipfabrik für 3 Milliarden Dollar in Indien angekündigt. Der israelische Hersteller bekommt möglicherweise in Kürze einen neuen Besitzer, denn Intel will Tower Semiconductor übernehmen.

(fds)