Teledermatologie: Mit OnlineDoctor Hautkrankheiten begutachten lassen

2019 startete OnlineDoctor in Deutschland mit einer Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Inzwischen sind 450 verschiedene Ärzte dabei.

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Medizin, Patient, Arzt

Hautkrankheiten lassen sich oft online diagnostizieren

(Bild: OnlineDoctor)

Lesezeit: 3 Min.

Die Plattform OnlineDoctor ist entstanden, weil Dermatologe Dr. Paul Scheidegger nach seiner Aussage ständig "Bilder von Hautproblemen via E-Mail, Whatsapp oder SMS erhielt". Patienten und Ärzte in der Schweiz können seit 2017 die Plattform für Teledermatologie nutzen. Zwei Jahre später arbeitete in der Schweiz jede vierte hautärztliche Praxis mit OnlineDoctor. In Deutschland startete die digitale Anwendung 2019 und kooperiert seitdem mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). Wir beantworten sechs Fragen zum Teledermatologie-Anbieter.

Telemedizindienste im Überblick

In dieser Artikelserie stellen wir verschiedene Telemedizin-Dienste vor – vom digitalen Hautcheck über Videosprechstunde bis hin zum Tele-Notarzt:

Wie kann ich die Plattform nutzen?

Für das Angebot müssen Sie keine App herunterladen, Sie benötigen einen Computer oder ein Smartphone und eine Handynummer. Letztere dient zur 2-Faktor-Authentifizierung, um einen Freischaltcode zu erhalten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die mit der Anfrage verbundenen Daten nur für Sie zugänglich sind. Aus rechtlichen Gründen werden nur Handynummern aus der EU oder dem Schengenraum zugelassen. Anschließend werden Sie nach Ihrer Krankenversicherung gefragt und können sich danach einen Arzt aussuchen, dem Sie drei Fotos zum Hautausschlag oder ähnlichem übermitteln.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Im Idealfall trägt Ihre Krankenkasse die Behandlungskosten. Bei 50 Prozent der gesetzlichen Krankenkassen (neben der Techniker Krankenkasse und der Kaufmännischen Krankenkasse KKH auch die meisten Betriebskrankenkassen) und allen privaten Krankenkassen ist das laut OnlineDoctor bereits der Fall. Ansonsten liegen die Kosten für die Online-Behandlung bei 38,87 Euro.

Wo und wie werden die Daten gespeichert?

Die Daten werden nach Angaben in der Datenschutzerklärung von OnlineDoctor verschlüsselt auf Servern in Deutschland gehostet.

Wie lange dauert es, bis ich eine Rückmeldung zu meinem Befund erhalte?

Innerhalb von durchschnittlich sieben Stunden (maximal zwei Tagen) erfolgt eine Rückmeldung durch den Arzt. Dann erhalten Sie eine persönliche Handlungsempfehlung und eine Diagnose, also einen Arztbrief.

Was passiert, wenn ich nicht online behandelt werden kann?

Sofern die Behandlung nicht online möglich ist, bieten die teilnehmenden Ärzte in der Regel einen Vor-Ort-Termin innerhalb von fünf Tagen an.

Wird mir nach der Behandlung ein Rezept oder E-Rezept ausgestellt?

Viele Ärzte und Ärztinnen bieten an, das Rezept bei Bedarf in der Praxis abzuholen. Ein E-Rezept gibt es nach einer Behandlung über OnlineDoctor derzeit noch nicht. In Zukunft soll das allerdings möglich sein. Dafür ist OnlineDoctor mit dem BVDD und den Krankenkassen im Austausch – OnlineDoctor sieht sich in der Verantwortung, das E-Rezept "nutzerzentriert und [...] nutzenstiftend einzuführen".

(mack)