Mondmission Artemis-1: Riesenrakete SLS muss wegen Hurrikan zurück in den Hangar

Wegen des herannahenden Hurrikans Ian muss die Riesenrakete SLS mit der Raumkapsel Orion zurück in den Hangar. Das hat die NASA am Montag entschieden.

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Die SLS am Kennedy Space Center

(Bild: NASA/Joel Kowsky)

Lesezeit: 2 Min.

Nachdem der Tropensturm Ian zum Hurrikan geworden ist und dem Kennedy Space Center näher kommen dürfte, als noch am Wochenende gedacht, soll die Riesenrakete SLS nun doch zurück in den Hangar. Das teilte die NASA am Montag mit. Damit wird sich der nächste Startversuch der unbemannten Mondmission Artemis-1 weiter verzögern. Jüngsten Berechnungen des Nationalen Hurrikanzentrums der USA zufolge soll der Hurrikan am Mittwochvormittag (Ortszeit) den Weltraumbahnhof erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort die Windgeschwindigkeiten eines tropischen Sturms von über 60 km/h erreicht werden, liegt bei über 50 Prozent. Durch den Transport der Rakete – der am Montag um 17 Uhr beginnen soll – sollen die Angestellten vor Ort auch Zeit bekommen, sich um ihre Familien zu kümmern.

Die Prognose für den Hurrikan Ian

(Bild: Hu)

Nach der erfolgreichen Probebetankung der Riesenrakete SLS vergangenen Mittwoch wollte die NASA eigentlich am Dienstag einen weiteren Startversuch unternehmen. Nötig war dafür noch, dass die zuständige Aufsicht für Raketenstarts das wichtige System für einen automatischen Abbruch des Starts im Fall eines schwerwiegenden Problems freigibt. Dessen Zertifizierung war eigentlich abgelaufen, wurde aber am Wochenende verlängert. Dann war jedoch der Tropensturm Ian dazwischen gekommen und der Startversuch war abgesagt worden. Hätte die Riesenrakete auf der Startrampe bleiben können, wäre aber noch ein Startversuch am Ausweichtermin, dem 2. Oktober möglich gewesen. Der ist mit der Entscheidung nun aber auch weggefallen. Wie es jetzt weitergeht, ist noch unklar.

Mit Artemis-1 will die NASA ihr Mondprogramm Artemis beginnen, die noch nie gestartete SLS soll dabei die Raumkapsel Orion zum Mond schießen. Diesen soll die Kapsel dann für mehrere Wochen umkreisen, bevor sie zur Erde zurückkehrt. Damit will die US-Weltraumagentur die Technik testen, mit der in wenigen Jahren wieder Menschen zum Mond gebracht werden sollen – diesmal aber nicht nur für kurze Besuche.

Bereits auf Artemis-2 sollen Menschen um den Mond kreisen, und nach einem unbemannten Test der Mondlandefähre soll die Crew von Artemis-3 sogar schon landen. Das ist für Mitte des Jahrzehnts geplant. Danach soll eine ständige Präsenz auf dem Mond aufgebaut werden. An dem ambitionierten Zeitplan gibt es allerdings große Zweifel. Zwei Startversuche für Artemis-1 am 29. August und am 3. September waren wegen technischer Probleme abgebrochen worden.

Übersicht über die Mission Artemis-1 (5 Bilder)

So soll der Start ablaufen
(Bild: NASA)

(mho)