Facebook: Wieder zum Interessen-basierten Feed durch KI

Facebook-Nutzern bekommen die Möglichkeit, den Feed weiter an eigene Interessen anzupassen. Dabei stellt das Netzwerk die Frage: Mehr oder weniger davon?

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(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Imke Stock
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Facebook erweitert die Möglichkeiten von Nutzern und Nutzerinnen, den Feed anzupassen. User müssen dazu im Feed selbst aktiv werden und über einen Button die Frage beantworten, ob zukünftig mehr solcher Art von Beiträgen angezeigt werden sollen oder eher weniger. Was im Feed dann auftaucht, ist das Ergebnis eines maschinellen Lernprozesses. Je mehr (Feedback-)Daten zu einzelnen Beiträgen bei Facebook vorliegen, desto besser soll der Feed zukünftig automatisch auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer und Nutzerinnen zugeschnitten sein.

Meta kündigt an: "Diese Funktionen helfen dir, Inhalte zu finden, die für dich relevant sind. Du siehst also mehr, was dir gefällt, und weniger, was dir nicht gefällt." Die Funktion soll in den kommenden Wochen zunächst im Bereich der Reels, also Kurzvideos, getestet werden, heißt es im Blogbeitrag.

User können durch direktes Feedback zu den Posts das Feed-Ranking in den KI-Systemen von Facebook beeinflussen. Die Systeme sollen dadurch intelligenter werden. In regelmäßigen Abständen soll die Ranking-Funktion die Frage stellen: "Wollen Sie mehr oder weniger von diesen Beiträgen sehen?" Die Antwort erfolgt mit einem Klick auf dem entsprechenden Button.

Weiterhin kann man die Ranking-Funktion in Beiträgen und Anzeigen oben rechts über das Menü-Symbol mit den drei Punkten aufrufen. Wenn man von bestimmten Beiträgen "Mehr sehen" will und dies über die Ranking-Funktion meldet, steigt der Rankingwert für diesen und ähnliche Beiträge. Umgekehrt sinkt der Rankingwert bei der Option "Weniger sehen". Das soll dann zu dem mehr auf persönliche Interessen des Nutzers angepassten Feed führen.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Änderungen am Feed. Dies betraf inhaltliche Umstrukturierungen von Feed-Kategorien und der Chronologie der Beiträge. Dazu kamen veränderte Menü-Führungen und Anpassungen in den Auswahlmöglichkeiten der Ansichten. User konnten zum Beispiel über die Auswahl von Favoriten mehr oder weniger Einfluss auf den Feed nehmen, ähnlich der nun verfügbar gemachten Abfrage.

Der Facebook Algorithmus bleibt jedoch eine Black-Box. Inwieweit nun das Feed-Ranking durch das Benutzen der neuen Ranking-Funktion tatsächlich Einfluss auf den Algorithmus hat, und wie schnell die KI-Systeme aus dem Verhalten und den Antworten der Nutzer lernen und dies umsetzen, bleibt abzuwarten.

Im eigenen Blog kündigt Meta zahlreiche Änderungen am Algorithmus und dem Feed für all seine Plattformen an. Allerdings ist diese Übersicht deutlich unvollständig. Facebook probierte nachweislich auch im Live-Betrieb Algorithmus-Änderungen aus, ohne zuvor die Nutzer über diese Tests zu informieren. Stellenweise sorgten diese Experimente für Aufsehen und Unverständnis, auch dank verquerer Inhalte. (imst)