Obsidian 1.0 veröffentlicht: Persönlicher Wissensspeicher im Notizen-App-Gewand

Auf den ersten Blick sieht Obsidian wie eine Markdown-Notizen-App aus. Entwickler, Wissenschaftler und viele andere Nutzer schätzen sie als Wissensdatenbank.

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Über zwei Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung im März 2020 liegt Obsidian, eine persönliche Wissensdatenbank in Gestalt einer Markdown-Notizen-App, jetzt in Version 1.0.0 vor. Nach der langen Entwicklungsphase machte die App für Windows, Mac, Linux, Android und iOS binnen weniger Tage einen Satz von Version 0.16.5 auf 1.0.0. Es gab signifikante Veränderungen wie die Einführung von Tabs und Veränderungen am Aussehen.

Was Obsidian besonders macht, ist vor allem die Möglichkeit, Notizen miteinander in eine Verbindung zu bringen. Diese Links dienen zum einen dazu, dass aus einer Notiz heraus schnell auf eine andere zugegriffen werden kann, was vorwiegend bei größeren Sammlungen von Nutzen ist. Zum anderen können diese Beziehungen zueinander aber auch in Form eines Graphen visualisiert werden.

Aus dieser Möglichkeit heraus entspringt der selbst formulierte Anspruch der Entwickler, ein "zweites Gehirn" geschaffen zu haben. Denn ähnlich der Bildung von Synapsen soll dieses In-Beziehung-bringen von persönlichen Aufzeichnungen Lernprozesse befördern und Nutzer erst auf Ideen bringen, wie auch begeisterten Rückmeldungen von Entwicklern, Wissenschaftlern und anderen Nutzen zu entnehmen ist.

Ein weiteres herausstechendes Merkmal ist die Erweiterbarkeit von Obsidian. Neben 25 mitgelieferten Core-Plug-ins, die die Funktionen erweitern, haben Nutzer Zugriff auf knapp 670 Plug-ins aus der Community sowie 131 Themes, um die App zu personalisieren.

Damit die Dateien auch in Zukunft zugänglich bleiben, auch wenn Obsidian irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wird, wird alles im Plain-Text-Format abgespeichert. Formatierungen erfolgen im menschenlesbaren Markdown. Im Editor erscheinen die Eingaben direkt nach dem Zeilenwechsel in der beabsichtigten Formatierung. Zudem setzt die App auf lokale Speicherung der Dateien. Für Cloud-Sync muss der Nutzer selbst sorgen oder kann diesen gegen Aufpreis vom Anbieter in Anspruch nehmen. Auf jeden Fall sollen Nutzer durch die App nicht von Cloudanbietern abhängig werden.

Für die persönliche Benutzung ist Obsidian kostenlos verfügbar. Ab einer Zahlung von mindestens 25 US-Dollar erhalten Nutzer früheren Zugriff auf künftige Updates. Eine kommerzielle Lizenz kostet 50 US-Dollar pro Nutzer pro Jahr. Enthalten ist auch ein schnellerer Support. Zudem gibt es noch zusätzliche Dienste wie den Sync für 8 US-Dollar pro Monat und eine Möglichkeit, die eigene Datenbank als Website zur Verfügung zu stellen. Dies kostet 16 US-Dollar pro Monat und Site.

(mki)