Bitkom-Umfrage: Kontaktloses Bezahlen ist für viele Alltag

Neun von zehn Befragten gaben gegenüber dem Digitalverband an, in letzter Zeit mindestens einmal kontaktlos bezahlt zu haben. Die Hälfte nutzt es häufiger.

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(Bild: Shutterstock/Jacob Lund)

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Im Supermarkt oder an der Tankstelle kontaktlos zu bezahlen, gehört für die meisten inzwischen zum Alltag. Das geht aus einer Umfrage des Digitalbranchenverbands Bitkom hervor. Demnach haben 90 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger in den Monaten Juli bis September mindestens einmal mit Karte, Smartphone oder Smartwatch kontaktlos bezahlt.

Die Bitkom-Tochter Bitkom Research hat für diese Erhebung 1004 Personen befragt, die mindestens 16 Jahre alt sind und in Deutschland leben. Dem Verband zufolge gab davon die Hälfte an, auch mehrmals die Woche kontaktlos zu bezahlen, knapp jede zehnte täglich. Weitere 27 Prozent bezahlen mindestens einmal in der Woche kontaktlos, 13 Prozent seltener.

"Kontaktloses Bezahlen hat sich als Standard etabliert. Es ist bequem, schnell und sicher – heute sollte kein Geschäft, Lokal oder sonstige Verkaufsstelle auf eine solche digitale Bezahlmöglichkeit verzichten", sagte Bitkom-Experte Kevin Hackl. Dabei hat nach Erkenntnissen des Verbands wie schon im Vorquartal die Coronapandemie eine Rolle gespielt. Dreiviertel der Befragten gaben an, dass sie seit der Pandemie seltener Bargeld benutzen als früher.

Mit Smartphone oder Smartwatch haben 45 Prozent der Befragten mindestens einmal kontaktlos bezahlt, 6 Prozent nutzen diese Möglichkeit täglich. Die Jüngeren liegen hier klar vorn: 74 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben den Bezahlvorgang mit Smartphone oder Smartwatch genutzt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 59 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 51 Prozent.

Kontaktloses Bezahlen ist ohnehin bei Jüngeren besonders weit verbreitet. 96 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben im dritten Quartal mindestens einmal kontaktlos bezahlt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 95 Prozent und 93 Prozent bei den 50- bis 64-Jährigen. Unter den Seniorinnen und Senioren ab 65 hat eine deutliche Mehrheit von 79 Prozent zumindest hin und wieder kontaktlos bezahlt.

(Bild: Bitkom)

"Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke", warnte Hackl. "Ein klares Zeichen, die Wahlfreiheit beim Bezahlen umzusetzen und an jeder Verkaufsstelle eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten. Das ist auch eine politische Aufgabe. Wenn Innovationen im Zahlungsverkehr an den Kassen nicht genutzt werden können, führen wir Projekte wie den Digitalen Euro frühzeitig ad absurdum."

Zuletzt hatten die Banken und Sparkassen mitgeteilt, dass im ersten Halbjahr 2022 knapp Dreiviertel der rund 3,2 Milliarden Girocard-Bezahlvorgänge kontaktlos erfolgten. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil noch bei rund 64 Prozent. Voraussetzung ist eine mit NFC-Chip ausgestattete Girocard oder ein solches Smartphone.

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(vbr)