Ericsson enttäuscht, Aktienkurs bricht ein​

Der schwedische Netzausrüster Ericsson hat mit einem durchwachsenen Quartal die Erwartungen nicht erfüllen können. Die Börse bestraft das mit Kursrückgang.​

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Ericsson-HQ

(Bild: Ericsson)

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Der schwedische Netzausrüster Ericsson kann sich auf dem Papier zwar über ein ordentliches Umsatzplus im dritten Quartal freuen, doch zahlreiche Baustellen drücken auf das Betriebsergebnis und der Aktienkurs rauscht in den Keller. CEO Börje Ekholm setzt weiter auf das Kerngeschäft Mobilfunk und den Ausbau der neuen Enterprise-Sparte, spricht aber auch von Preiserhöhungen und Sparmaßnahmen.

Nominell weist Ericsson ein Umsatzplus von 21 Prozent auf 68 Milliarden Kronen (6,15 Milliarden Euro) aus, bereinigt um Währungsschwankungen und die Übernahme des US-Kommunikationsdienstleisters Vonage bleibt ein Wachstum von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahresabschnitt. Der Quartalsgewinn ging um 7 Prozent auf 5,4 Milliarden Kronen (490 Millionen Euro) zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 19 Prozent auf 7,2 Milliarden Kronen (658 Millionen Euro) ein.

Ericsson führt das unter anderem auf anhaltende Probleme in der Lieferkette, inflationsbedingt hohe Auslagen und stärkere Investitionen zurück. Weiterhin plagen das Unternehmen die Probleme auf dem chinesischen Markt, wo Ericsson zwischen die Fronten des Handelskriegs zwischen den USA und China geraten ist. Zugleich sind – wie auch beim finnischen Wettbewerber Nokia – Ericssons Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft für patentgeschützte Technologien signifikant zurückgegangen.

CEO Ekholm, der den Spitzenjob vor fünf Jahren übernommen und das Unternehmen umgebaut hat, setzt weiter auf das Kerngeschäft mit 5G-Systemen und rechnet angesichts des global erst anlaufenden 5G-Ausbaus mit anhaltender Nachfrage. Bei Funknetzausrüstung habe Ericsson seinen weltweiten Marktanteil (ohne China) von 33 auf 39 Prozent steigern können, sagte Ekholm.

Ekholm will mit der Ericssons neuer Enterprise-Sparte, zu der das 2020 übernommene Cradlepoint sowie Vonage gehören, für Wachstum sorgen. Doch die ebenfalls neu geschaffene Software- und Service-Sparte, zu der auch das Lizenzgeschäft gehört, entwickelt sich nicht wie erwartet und bleibt ein Sorgenkind. Die Börse reagierte angesichts der Zahlen nervös und der Kurs der Ericsson-Aktie brach am Donnerstag um gut 15 Prozent ein.

(vbr)