Signal kündigt Story-Funktion an: Messenger als kleines soziales Netzwerk

Ende-zu-Ende-verschlüsselte Stories – Signal hat eine neue Funktion angekündigt, die aus anderen sozialen Netzwerken und Messengern bekannt ist.

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Signal

(Bild: Daniel Constante/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nicht mehr nur ein Messenger? Signal kündigt eine Story-Funktion an. Sie ist ab sofort über ein Update der Apps in den Stores verfügbar. Nutzerinnen und Nutzer können damit Fotos teilen, aber auch Videos und entsprechend aufbereitete Texte. Die Inhalte sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, die Funktion lässt sich abstellen. Man kann zudem auswählen, wer die Stories sehen kann – etwa nur bestimmte Freunde oder Gruppen, alle Kontakte aus dem Adressbuch oder alle Menschen, mit denen man einen 1:1-Chat führt. Das sind im Grunde aber auch schon die Unterschiede zu den Stories in anderen sozialen Netzwerken und Messengern.

(Bild: Signal)

Warum nun auch Signal auf diesen Zug aufspringt, ist für Signal-Präsidentin Meredith Whittaker einfach ein logischer Schritt: Man kenne Stories, man sei an sie gewöhnt und möge diese auch, sagt sie in einem Pressegespräch.

Stories – von Signal selbst auch Status-Meldungen genannt – bleiben für 24 Stunden bestehen. Dieses automatische Verschwinden wird teilweise als Dark Pattern interpretiert, weil man immer wieder den Dienst öffnen muss, um nichts zu verpassen. Es geht den Machern dabei aber auch um kurze Infos zum aktuellen Status, der nun mal äußerst vergänglich ist. Zudem entwickelt sich daneben bereits ein Trend zu sich selbst löschenden Nachrichten, die es sowohl bei WhatsApp als auch Signal gibt. Langlebigkeit gibt es für Messenger eher nur noch als Backup.

Instagram bietet, neben den verschwindenden Stories, auch sogenannte Story-Highlights, die dauerhaft im Profil zu finden sind, denen damit aber auch eine andere Aussagekraft zukommt. Reels sind Kurzvideos, die ebenfalls nicht verpuffen, sondern sogar besonders prominent ausgespielt werden und einen eigenen News-Feed haben. Auch ihnen fehlt der Status-Charakter.

Bereits vor einigen Wochen tauchten die Stories in einer Betaversion auf. Dort war schon ersichtlich, dass die Inhalte über einen eigenen Reiter abrufbar sein werden. Man schickt sie also nicht direkt an Freunde und Kontakte in einem Chat, diese müssen die Status-Meldungen stattdessen abrufen. Das ist immerhin deutlich weniger penetrant als ungefragte Unmengen an Fotos im Chat.

Siehe auch:

  • Signal: Download schnell und sicher von heise.de

(emw)