Apple stoppt Tauschbörsen-Plug-In für iTunes

Apple Computer hat die Verbreitung eines Programms untersagt, das aus iTunes eine Peer-To-Peer-Software macht.

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Von
  • Christian Persson

Apple Computer hat die Verbreitung eines Programms untersagt, das aus iTunes eine Peer-To-Peer-Software zum Tauschen von Musikdateien macht. Mit dem Plug-In namens iCommune können Anwender von Apples kostenloser Musiksoftware sich per Netzwerk gegenseitig ihre Audio-Bibliotheken zugänglich machen oder Songs in Form von Audio-Streams zur Verfügung stellen.

Der Entwickler, James Speth, hat laut einem Bericht des Online-Newsdienstes CNet am Mittwoch die Aufforderung erhalten, das Programm, dessen weitgehend funktionsfähige Beta-Version er Anfang des Monats zur Macworld Expo vorgestellt hatte, von seiner Website zu entfernen. Apple berief sich darauf, dass Speth die Bestimmungen des Software-Lizenzvertrags für das iTunes-Entwicklungskit verletze. Der Newsdienst bringt Apples Schritt mit der zunehmenden Feindseligkeit zwischen der Musikindustrie und Filesharing-Diensten wie Kazaa in Verbindung.

Apples Entwicklungskit ist dazu gedacht, iTunes mit Hardware von Drittanbietern, etwa portablen MP3-Playern, kompatibel zu machen. Speth sagte zu CNet, der Konflikt mit Apple beruhe auf einem Missverständnis. Er habe die Entwickler-Tools zunächst zu dem Zweck bezogen, iTunes an einen unter Linux laufenden Player anzupassen, den er an seiner Stereo-Anlage betrieb. Dazu musste Apples Musiksoftware mit dem Web-Interface des Players zusammenarbeiten. Später sei das Projekt ausgeufert und über den Zweck hinausgegangen, den er in seiner Lizenzvereinbarung mit Apple angegeben habe. Speth will nun eine neue Peer-To-Peer-Lösung für iTunes entwickeln, die ohne Apple-Code auskommt. (cp)