Antisemitische Äußerungen: Apple Music streicht Kanye West aus Playlists

Apple hat offensichtlich auf die Äußerungen des Rappers reagiert und ihn aus Wiedergabelisten entfernt. Kanyes Katalog ist bislang weiter verfügbar.

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Musik des Rappers Kanye "Ye" West ist aus mehreren Playlisten von Apple Music verschwunden: Nach antisemitischen Äußerungen des Musikers in sozialen Netzwerken und Interviews scheint Apple damit begonnen zu haben, diesen aus Wiedergabelisten zu entfernen. Die zentrale Playlist "Kanye West Essentials" lässt sich bereits seit Ende vergangener Woche nicht mehr aufrufen. "Der angeforderte Artikel ist derzeit bei Apple Music nicht verfügbar für: Deutschland", heißt es in einem Hinweisdialog.

Aus anderen von Apple Music erstellten Wiedergabelisten, etwa rund um Hip-Hop und R&B, sind die bisher enthaltene Kanye-Songs inzwischen verschwunden – auch hier hat Apple offenbar eingegriffen. Eine offizielle Stellungnahme des Konzerns liegt bislang nicht vor.

West hatte mit wiederholten antisemitischen Äußerungen in den letzten Wochen für Empörung gesorgt, in der Musikbranche wurde zum Boykott des Künstlers aufgerufen. Außerhalb der Musik und Streaming-Branche beendeten mehrere Firmen ihre Zusammenarbeit mit West, darunter die Bekleidungshersteller Adidas und Gap.

Spotify-Chef Daniel Ek bezeichnete Wests Äußerungen in der vergangenen Woche als "übel", betonte zugleich aber, dass die Musik des Rappers die Richtlinien des Streaming-Dienstes nicht verletze. Letztlich bleibe eine solche Entscheidung dem Label überlassen, so Ek.

Auch bei Apple Music ist Kanyes Katalog weiterhin unverändert zum Streaming verfügbar. Einen juristischen Grund zur Entfernung der Musik von den Streaming-Diensten gebe es nicht, erläuterte eine Juristin gegenüber der Los Angeles Times, die Hassrede stecke in diesem Fall schließlich nicht in der Musik.

Apple Music und Spotify entfernten bereits in der Vergangenheit bestimmte Musiker aus ihren Wiedergabelisten, darunter etwa den Country-Musiker Morgan Wallen und den R&B-Sänger R. Kelly.

(lbe)