Arcor-Netz weiterhin stark gestört

Am vergangenen Wochenende ging beim Arcor-Internet-Zugang offensichtlich fast nichts mehr: Über 100 Störungsmeldungen am Sonntag bezogen sich auf den Arcor-Zugang.

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Von
  • Urs Mansmann

Einen neuen, allerdings etwas unrühmlichen Rekord hat die Telefongesellschaft Arcor aufgestellt: Rund 100 Störungsmeldungen im heise iMonitor bezogen sich allein am Wochenende in einem Zeitraum von 24 Stunden auf den Internet-Zugang, bereits am Samstag war die Zahl der Störungsmeldungen außerordentlich angestiegen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben aber nur 30.000 DSL-Kunden. Betroffen waren neben den Zugängen per Arcor-DSL auch diejenigen über Modem und ISDN. Den Rekord im heise iMonitor hält T-Online mit 175 Störungsmeldungen am 6. Mai 2002 -- allerdings hat die Telekom-Tochter auch rund hundertmal mehr Kunden als Arcor.

Ganz offensichtlich ist das Arcor-Netz überlastet. heise-online-Leser berichteten in den Störungsmeldungen vor allem über Probleme bei der Namensauflösung im DNS. Die Störungen dauern seit dem 4. Januar an, mit ständig steigender Tendenz. Störungsspitzen sind jeweils an den Sonntagen festzustellen; neben den DSL-Kunden sind dann auch zahlreiche zusätzliche Nutzer unterwegs, die per XXL oder per Arcor-Sondertarif die Einwahlknoten des Providers nutzen, und damit offensichtlich zu einer Verschärfung des Lastproblems beitragen.

Auf Anfragen von Kunden spielt die Hotline das Problem herunter. Dort ist dann die Rede von "punktuellen Störungen". Die Einträge im iMonitor zeigen ein anderes Bild: Die Störungen sind bundesweit und gravierend. Diese Tendenz bestätigte auch die Arcor-Pressestelle auf Anfrage.

Besonderes Pech haben nun Arcor-Kunden, die erst vor kurzem einen DSL-Vertrag mit längerer Laufzeit abgeschlossen haben. Der reumütige Wechsel zurück zur Telekom ist mit 99 Euro für den DSL-Anschluss recht teuer, außerdem könnte Arcor von wechselwilligen Kunden zumindest die Grundgebühr für die Restlaufzeit verlangen. Derzeit fährt Arcor eine umfangreiche Werbekampagne für den DSL-Zugang -- das könnte das Lastproblem weiter verschärfen. (uma)