3D-Druck: Update macht Creality Sonic Pad zu weiteren Druckern kompatibel

Das Update 1.0.6.32.85 macht den Klipper-3D-Druck-Server Sonic Pad von Creality auch zu alten Ender3-Versionen mit 8-Bit-Boards kompatibel.

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Von
  • Heinz Behling

Gerade erst hat die Auslieferung des Creality Sonic Pads, einem 3D-Druck-Server in Tablet-Form, begonnen, gibt es bereits ein Update in der Creality-Cloud. Die Version 1.0.6.32.85 stattet das Pad mit wichtigen Eigenschaften aus.

Creality verspricht mit dem Sonic Pad eine deutlich höhere Druckgeschwindigkeit.

So werden nun vom mit der Klipper-Firmware arbeitenden Pad auch die ersten Ender-3-Modelle mit 8-Bit-Boards sowie die mit einem Silentboard (V 4.2.7) nachgerüsteten Modelle unterstützt. Klipper zeichnet sich dadurch aus, dass es auf dem 3D-Drucker nur essentielle Bewegungsfunktionen installiert. Die eigentliche 3D-Drucksteuerung erfolgt auf dem zwingend erforderlichen Druckserver, der über entsprechende Rechenpower verfügen muss.

Bislang wurden dazu hauptsächlich Raspberry-Pi-Boards verwendet. Deren schlechte Verfügbarkeit hat aber vermutlich verhindert, dass sich Klipper nennenswert ausgebreitet hat. Mit dem Sonic Pad könnte sich das ändern: In seinem Inneren werkelt nicht nur ein entsprechend starker Prozessor, es bringt auch noch Netzwerkverbindungen (Ethernet und WLAN) sowie einen Touchscreen mit. Daher ist sein Preis mit rund 190 Euro trotzdem noch günstig, denn allein für einen Raspberry 4 müsste man einen ähnlichen Preis hinlegen.

Ethernet ist eingebaut, ebenso WLAN.

Klipper ist auf die Optimierung der Druckeransteuerung ausgelegt. So können beispielsweise mithilfe eines Beschleunigungssensors unerwünschte Resonanzfrequenzen der Achsantriebe ermittelt werden. Um solche Frequenzen und die dadurch verursachten Druckfehler (z.B. Ghosting) zu vermeiden, stellen viele Druckerhersteller die maximale Geschwindigkeit ihrer Geräte recht niedrig ein. Die Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeitswerte des Druckers werden mit Klipper entsprechend den Messergebnissen optimiert. So soll mit einem Ender3 eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 250mm/s (gegenüber 50 bis 75mm/s Standard) erreichbar sein. Außerdem sollen dadurch auch die Druckfehler verringert oder ganz vermieden werden. Entsprechende Tests laufen noch.

Die ursprüngliche Firmware-Version des Pads arbeitete nur mit neueren Ender-3-Version (ab V2) zusammen, die mit einem 32-Bit-Board ausgeliefert wurden. Das Update nimmt nun auch die erste Ender-3-Ausgabe in den Kreis der unterstützten Geräte mit auf. Außerdem lassen sich auch andere, nicht von Creality stammende Drucker benutzen, sofern es dafür eine passende Konfigurationsdatei gibt. Da Klipper opensource ist, stehen auf Github zahlreiche solcher Dateien bereit.

Mit der Software des Pads kann man daraus dann die Firmware für den jeweiligen Drucker kompilieren lassen und die auf dem Printer installieren. Die Bedienung und Überwachung des Drucker erfolgt nur noch mit dem Pad.

(hgb)