Raspis made in Kenya: Raspberry Pi Foundation produziert jetzt in Afrika

Ein untypischer Zug der Raspberry Pi Foundation: Die Firma stellt die ersten Raspi-Modelle in Nairobi, Kenia her. Weitere sollen folgen.

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Das Pico-Board stellt Gearbox Europlacer als Erstes in Afrika her.

(Bild: Raspberry Pi Foundation)

Lesezeit: 2 Min.

Die Raspberry Pi Foundation produziert das wenige Euro günstige Mikrocontroller-Bastelboard Pico neuerdings auch in Nairobi im ostafrikanischen Kenia. Weitere Produkte wie das WLAN-fähige Pico W und der Zero 2 W sollen folgen. Die in Nairobi produzierten Boards sind für den afrikanischen Markt gedacht.

Eine Auslagerung der Produktion ist für das Raspi-Unternehmen untypisch – den größten Teil der Produktion hat die Foundation in den vergangenen Jahren ins Heimatland Großbritannien geholt. Dort läuft etwa der Einplatinencomputer Raspberry Pi 4 vom Band. Das heißt, dort werden die Platinen mit ihren Bauteilen zusammengesetzt. Die meisten Komponenten stammen einzeln aus Asien, darunter Broadcoms BCM2711-Prozessor mit 28-Nanometer-Fertigungstechnik.

Bisherige Ausnahmen waren das Pico W, das Sony Inazawa in Japan herstellt, und das PoE+ HAT genannte Raspi-Modul für eine "Power over Ethernet"-Funktion, das Dongguan Taijie in China produziert.

In Nairobi hat der Partner Gearbox Europlacer jetzt die Produktion aufgenommen. Laut Raspi-Chef Eben Upton hatte die Firma bereits die nötige Ausrüstung dafür. In einem Blog-Beitrag begründet er den neuen Produktionsstandort wie folgt:

"Warum tun wir das? Wie bei der Verlagerung der Produktion nach Wales ist es eine glückliche Fügung aus Eigeninteresse und dem Wunsch, die Elektronikfertigung in einem Land zu unterstützen, das uns sehr am Herzen liegt. Indem wir Teile statt fertiger Waren nach Kenia bringen, zahlen wir niedrigere Einfuhrzölle und profitieren von anderen staatlichen Anreizen; und indem wir Komponenten vor Ort auf Lager halten, können wir schneller auf die rasch steigende Nachfrage nach unseren Produkten in Ostafrika reagieren."

Die Raspberry Pi Foundation erwartet in den kommenden Jahren ein enormes Wachstum in Afrika: "Ich glaube, dass das afrikanische Raspberry-Pi-Ökosystem innerhalb weniger Jahre dem gleichwertig sein wird, was wir gemeinsam in unseren reiferen Märkten aufgebaut haben", schreibt Upton.

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