Brustkrebs-Screening mit KI: Google kooperiert mit Medizintechnik-Unternehmen

Für die Entwicklung eines KI-gestützten Brustkrebs-Screening-Tools kooperiert Google Health Ink nun mit dem Medizintechnikunternehmen iCAD.

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Brustkrebserkennung mit Googles

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Um Brustkrebs Algorithmen-basiert erkennen zu können, arbeitet Google Health Ink nun mit dem amerikanischen Medizintechnikunternehmen iCAD zusammen. Dabei lizenziert Google sein KI-basiertes Forschungsmodell für das Screening von Brustkrebs. iCAD will an der "Validierung und Integration" der Technik arbeiten und deren Einsatz in klinischen Praxen erproben.

Für die Brustkrebs-Erkennung werden die bildgebenden Verfahren 2D-Mammographie und 3D-Mammographie eingesetzt, aber auch Kombinationen aus beiden Techniken. Diese wollen Google und iCAD verbessern und Radiologen bei der Auswertung der 2D- und 3D-Bilder unterstützen. Außerdem will das Unternehmen die Cloud-Infrastruktur von Google nutzen. Das soll einen Zugriff auf die Programme in Regionen mit weniger gut ausgebauter Infrastruktur ermöglichen.

Für sein Forschungsmodell hat Google 2020 eine Studie in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Aus ihr geht hervor, dass das mit künstlicher Intelligenz arbeitende System Anzeichen für Brustkrebs eher erkennen könne als Radiologen. Für die Studie wurden 30.000 Testdaten aus Screening-Zentren aus den USA und Großbritannien (3,097 und 25.856) ausgewertet und unter anderem mit den Ergebnissen der Biopsien und weiteren Untersuchungen verglichen. Trotz der Screening-Programme gibt es demnach weltweit noch viele falsch positive und falsch negative Ergebnisse.

Laut dem Paderborner Radiologen Axel Gräwngholt findet die 3D-Mammografie immer mehr Akzeptanz, allerdings sei die 2D-Mammografie in vielen Ländern nach wie vor die verbreitetere Krebsvorsorge. "Viele europäische Länder verlangen eine Doppelbefundung für Mammografien, doch der weltweite Mangel an Mammografie-Fachkräften macht dies vor allem bei einer großen Anzahl an Fällen herausfordernd", wie er in einem Beitrag von iCAD äußert. Nach deutschem Recht sind Radiologen verpflichtet, sich jedes Mammogramm anzusehen, die die KI als unauffällig erkennt.

Erst kürzlich hat eine Studie gezeigt, dass eine KI mehr als die Hälfte der Scans automatisch befunden kann und dadurch die Arbeitsbelastung von Radiologen verringert. Die Radiologen, die die KI einsetzen, konnten Brustkrebs erfolgreicher erkennen als ihre Kollegen. Zuvor wurde die Software von einem Startup aus Deutschland mit 360.000 Mammogrammen trainiert.

(mack)