Entwicklungsumgebung WebStorm bringt Erweiterungen für Vite, Vue und Next.js
Neben neuen Projektvorlagen für Vite und Next.js hat die IDE Ergänzungen für Vue-Projekte sowie eine Vitest-Anbindung an Bord.
JetBrains hat mit WebStorm 2022.3 turnusmäßig den letzten Update-Reigen des Jahres für seine Entwicklungsumgebungen eröffnet. Die Web-IDE bringt einige Ergänzungen für die Frameworks Vite, Next.js und Vue mit. Außerdem führt sie Code Vision für zusätzliche Informationen ein und startet den Betatest für die neue Oberfläche.
Projektvorlagen und Unittests für Frameworks
WebStorm 2022.3 fügt neue Projektvorlagen für die Frameworks Vite und Next.js hinzu, die sich um das Ausführen der Backend-Skripte und das Einrichten der Dependencies kümmern. Für Vue gibt es eine überarbeitete Vorlage, die an die aktuellen Standards angepasst ist. Daneben bringt das Release Ergänzungen für Vue-Projekte. So verarbeitet die IDE nun unaufgelöste Importe und kennt die Syntax für die Destrukturierung von Props. Außerdem bietet das Release neue Live Templates für häufig verwendete Vue-Konstrukte.
Im Zusammenspiel mit Vite ist die Anbindung an das Unittest-Framework Vitest nennenswert. Die Tests lassen sich ausführen und debuggen. Der Watch-Modus ist für vollständige All Tests direkt aktiv und lässt sich für Subsets mit --watch
manuell aktivieren. WebStorm kann Snapshot-Tests und das Überprüfen der Codeabdeckung ebenfalls im Watch-Modus ausführen, um direkte Rückmeldung zu geben.
Mehr Einblick in den Code
Code Vision ist eine Funktion, die in IntelliJ IDEA und bereits seit 2018 in der .NET-Entwicklungsumgebung Rider enthalten ist. Sie gibt kontextbezogene Metriken und zeigt beispielsweise, wie oft und an welchen Stellen eine Klasse oder Methode im Code verwendet wird. Die Informationen sind interaktiv und ermöglichen, mit einem Klick zu einer Verwendung zu navigieren.
Eine neue Helferfunktion sortiert auf Wunsch die Properties von JavaScript- oder TypeScript-Objekten alphabetisch. Speziell für TypeScript kennt WebStorm 2022.3 den in Version 4.9 der Programmiersprache eingeführten Operator satisfies
. Daneben verarbeitet es die in TypeScript 4.5 eingeführte Prüfung auf private Felder.
Für die Komfortzone
JetBrains überarbeitet seit geraumer Zeit die UI seiner Entwicklungsumgebungen, für die es bisher ein geschlossenes Preview-Programm gegeben hat. Mit dem aktuellen Release lässt sich die neue Oberfläche im Menü unter Preferences / Settings | Appearance & Behavior | New UI aktivieren. Sie ist derzeit allerdings noch als Beta gekennzeichnet. Ein Video behandelt die Neuerungen im Detail.
Daneben gibt es ein paar neue Komfortfunktionen für den Arbeitsbereich. Toolfenster lassen sich neuerdings aus dem Hauptfenster herausziehen und an Editor-Tabs andocken, was vor allem für den Einsatz auf mehreren Monitoren gedacht ist. Das neues Plug-in Settings Sync ersetzt die bisherigen Plug-ins IDE Settings Sync und Settings Repository, um die Einstellungen für die IDE inklusive der integrierten Plug-ins sowie einiger Plug-ins von Drittanbiertern zwischen mehreren Rechnern zu synchronisieren.
Paketprüfer und Docker
WebStorm 2022.3 fragt die Einträge der National Vulnerability Database (NVD) und der Checkmarx SCA Database für importierte Pakete ab, um Schwachstellen in Dependencies zu identifizieren. Die IDE warnt vor Paketen mit bekannten Vulnerabilities und schlägt womöglich vorhandene Alternativen vor.
Die IDE kann neuerdings Verbindungen zu Docker-Instanzen herstellen, die im Windows-Subsystem für Linux (WSL) laufen. Außerdem berücksichtigt sie beim Erstellen von Docker-Images die zugehörigen .dockerignore-Dateien und bietet Syntaxhervorhebung und Autovervollständigung zu deren Bearbeitung. Schließlich verarbeitet WebStorm neuerdings die heredoc-Syntax in Dockerfiles.
Weitere Neuerungen in WebStorm 2022.3 wie die erweiterte YAML-Bearbeitung lassen sich dem JetBrains-Blog entnehmen. Neuerdings sind Installer für Linux und Windows auf ARM64 verfügbar, die allerdings noch als Beta gekennzeichnet sind. JetBrains bietet alle IDEs in einem Abomodell an, bei dem der Preis innerhalb der ersten drei Jahre sinkt. WebStorm kostet im ersten Jahr 69 Euro (zzgl. MwSt.) für die persönliche Nutzung.
(rme)