Heizkosten sparen als Mieter: Was Sie tun können, wieviel es wirklich bringt

Hauseigner können das Haus umrüsten. Mieter haben weniger Handlungsspielraum. Sie können aber Energie sparen und mit Vermietern gemeinsam an Projekten arbeiten.

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(Bild: alterfalter/Shutterstock.com)

Lesezeit: 38 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Zunächst ein Disclaimer, der angesichts der aufgeladenen Stimmung nötig scheint: Natürlich können Mieter an vielen gebäudetechnischen Umständen nichts oder wenig ändern. Ebenso klar ist, dass die Handreichungen dieses Artikels sich auf den entsprechend kleineren Phasenraum der Handlungsoptionen von Menschen in Miete beschränken muss. Wir müssen also Banalitäten diskutieren, und ich hoffe, wir kommen wenigstens so tief, dass die (auch banale) Wahrheit hinter jeder Banalität hervortritt: Sie ist nur solange banal, wie man nicht genau hinschaut. Deshalb möchte ich Sie auch ermutigen, eigene Ratschläge aus der Praxis ins Forum zu schreiben, gern auch mir zur eventuellen Ergänzung des Textes zu schreiben (cgl@heise.de). Ein bisschen gegenseitige Hilfe halte ich für zielführender als die üblichen Foren-Grabenkämpfe über die Schraubenschlüssel im Getriebe der deutschen Energiewende, die ich folglich hier nicht weiter thematisieren will.

Ich habe fast alle Ratschläge dieses Artikels selbst ausprobiert, teils in Miete, teils in einem Eigenheim, dessen Heizung den Geist aufgab (aktuell kann man da schon mal etwas länger frieren). Andere Dinge habe ich direkt in meinem sozialen Umfeld recherchiert, das betrifft die Zusammenarbeiten mit Vermietern im zweiten Teil des Artikels. Es liegt mir also fern, von oben herab Wasser zu predigen, während ich vom Abwind meiner staatlich geförderten Wärmepumpe gekühlten Weißwein saufe. Ich hoffe im Gegenteil, die Möglichkeiten sinnvoll zusammenzukratzen, sodass ein Nutzen entsteht. Und ich sage das alles, damit Sie keine Wunder erwarten, denn die dauern immer etwas länger. Wie in den Haustechnik-Artikeln verwende ich kWh (Wärme) als gemeinsame Energiemengeneinheit aller Energieträger, um sie direkt vergleichen zu können.

Zuletzt hat den Daumenschätzwert wahrscheinlich das Umweltbundesamt ins Spiel gebracht: Eine Reduktion der Raumtemperatur um 1° C spart rund 6 Prozent Energie. Diese Zahl haben mittlerweile mindestens ein Dutzend Physiker nachgerechnet anhand der durchschnittlichen Temperatur in der Heizperiode, den typischen Heiztemperaturen und den damit typischen Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen. Es läuft als Daumenregel tatsächlich auf 5 bis 6 Prozent pro Grad Absenkung hinaus. Da die Rechnung ohnehin bereits viele Annahmen treffen muss, würde ich sagen: Eine genauere Berechnung lohnt sich erst, wenn sie per Echtzeitdaten kontrolliert werden könnte, was eine interessante Bastelraumgabe für die Make werden könnte. Für den Mainstream reicht der übliche Wert.