Einschlagskrater identifiziert: Weitere Spur des Mega-Tsunamis auf dem Mars

Vor über drei Milliarden Jahren gab es auf dem Mars offenbar einen Ozean und einen immensen Tsunami. Nun wurde der Krater gefunden, der dabei entstanden ist.

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Der Pohl-Krater

(Bild: Google Earth)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Gruppe von Forschern hat auf dem Mars nach eigener Aussage eine weitere wichtige Spur eines immensen Tsunamis gefunden, der sich dort vor 3,4 Milliarden Jahre ereignet hat. Es handelt sich um den Krater, der Ergebnis des dafür verantwortlichen Asteroideneinschlags ist. Der sogenannte Pohl-Krater sei in vielerlei Hinsicht von herausragender Bedeutung. Als er einst in die Oberfläche geschlagen wurde, hatte das demnach den ersten von insgesamt zwei Mega-Tsunamis zur Folge, deren Spuren vor sechs Jahren entdeckt wurden. Die haben demnach einen längst verschwundenen Ozean erschüttert. Der erste hat Simulationen zufolge eine rund 250 m hohe Welle erzeugt.

Wie das Team um Alexis Rodriguez vom Planetary Science Institute jetzt erläutert, liegt der Krater über einer Landschaft, die von immensen Fluten gebildet wurden und unter den Spuren des zweiten Mega-Tsunamis. Eine Simulation der riesigen Flut, die der Einschlag dort ausgelöst haben würde, ergebe genau die Spuren, die vorher entdeckt wurden. Das sei eine wichtige Bestätigung für die Hypothese der beiden Tsunamis.

Weiteren Modellierungen zufolge habe der Tsunami die Landestelle der NASA-Sonde Viking 1 erreicht und womöglich sogar Spuren bis hin zu dem Gebiet hinterlassen, das Pathfinder und der erste Mars-Rover Sojourner erforscht haben. Womöglich habe die NASA also bereits Proben davon untersucht. Die Forschungsarbeit wurde jetzt im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht.

Die rekonstruierten Ausläufer der beiden Mega-Tsunamis

(Bild: Rodriguez et.al.)

Rodriguez hat auch bereits das Team geleitet, das 2016 die Spuren der Tsunamis identifiziert hat. Die sollen einst unter anderem die langen, zusammenhängenden Küstenlinien zerstört haben, die man bisher nicht gefunden hat. Unter anderem daran krankt die Theorie eines riesigen Gewässers, das es einst auf dem Mars gegeben haben soll. Dass es dieses flüssige Wasser auf dem Mars vor Äonene gegeben hat, dafür werden immer wieder Hinweise gefunden. Die beiden riesigen Tsunamis müssten sich dann an deren Ende ereignet haben, mutmaßlich in einem Abstand von mehreren Millionen Jahren voneinander. Das Forschungsteam um Rodriguez will nun als Nächstes eine besonders spannende Landestelle identifizieren, an der das vor Ort erforscht werden könne.

(mho)